Kaufmann
Als Kaufmann bezeichnet man allgemein - im Gegensatz zum Krämer - einen Fernhändler. Kaufleute betreiben Import- und Exportgeschäfte, undsind angesehene Mitglieder der Gesellschaft, und oft seine reichsten Mitglieder - insbesondere in den Seerepubliken Italiens, wie Venedig, wo sie den Stadtadel stellen.
Arbeitsalltag
Der Kaufmann besitzt keine Werkstatt, sondern ein Handelshaus, welches oft in oder neben einer Loggia wie die der Venezianer liegt, oder in einer anderen noblen Straße. Anders als eine Werkstatt ist das Handelshaus nicht der Öffentlichkeit offen, sondern nur durch eine Tür zugänglich.
Beliebte Handelsgüter sind Tücher, Gewürze und Wein; in Jerusalem kann man auch mit Holz, welches dort recht selten ist, und mit Sklaven (deren Handel gesetzesgemäß ist) reich werden. Manche Kaufleute verkaufen auch Wolle, aber am besten ist man dabei mit örtlichen Wollhändlern beraten.
Der Kaufmann hat keine Lehrlinge, sondern stattdessen Gehilfen; kaum einer davon hat je die Aussicht, selber Kaufmann zu werden, obwohl es durchaus vorkommt, dass ein Kaufmann einen Gehilfen zu einem von ihm abhängigen, aber dennoch einen eigenen Laden betreibenden Krämer erhebt.
Ein Kaufmann erledigt viel Büroarbeit, oft in einem Arbeitszimmer, das schlecht beleuchtet ist. Jeder Kaufmann verwendet einen Abakus, und kann lesen und schreiben - um auf Wachstafeln Aufzeichnungen zu machen, sowie geschäftliche Briefe zu verfassen - und rechnen, um Profitspannen zu berechnen.
Oft spezialisiert sich ein Kaufmann in eine gewisse Ware, in deren Handel er viel Erfahrung hat. Oft kann sich ein Kaufmann, der sich das zutraut, diversifizieren und in mehr Materialien handeln. Manch ein Kaufmann ist zusätzlich zu seinem Handel auch Bankier.
Die größten Kaufhäuser haben in mehreren Städten Niederlassungen, von denen dies ein Handelshaus in Jerusalem oft ist - der Leiter einer Niederlassungen erwirtschaftet somit einen Profit für das zentrale Handelshaus, welches oft in einer Seerepublik wie Venedig steht.
Ein Kaufmann ist viel beschäftigt und daher hat er nur wenig Zeit, seine Waren persönlich an den Mann zu bringen. Dies macht ein Krämer für ihn, der oft seinen Stand an einer strategisch besseren Position, z.B. am Hauptplatz, hat. Wenn sich aber die Gelegenheit ergibt, ist manch ein Kaufmann bereit, für Profit auf den Zwischenhändler zu verzichten - besonders, wenn er sich einen lukrativen Liefervertrag sichern kann.
Ausbildung
Der Beruf eines Kaufmanns ist kein Meistergewerbe; es handelt sich um kein Handwerk, das man mit einer zeitlich begrenzten Lehre lernt. Stattdessen gibt es Gehilfen, die dem Kaufmann in mannigfaltigen Dienstleistungen zur Seite stehen. Für einen beschäftigten Kaufmann bewährt sich auch die Anschaffung eines Sekretärs.
Oft hat der Kaufmann jemanden, der nach seinem Tod oder seiner Zur-Ruhe-Setzung den Familienbetrieb ererbt - meistens der älteste Sohn, der schon vorher durch Arbeit als Gehilfe, Sekretär oder Co-Kaufmann die nötige Erfahrung gesammelt hat.
Da keine Qualifizierung für das Eröffnung eines Handelshauses nötig ist, kann jeder mit genug Geld das machen; doch wird auf Handel, durch feudale Adlige betrieben, herabgesehen.