Heiler

Aus Scriptorium

Ein Heiler war der Medicus des kleinen Mannes. Viele Leute, die sich einen Medicus nicht leisten konnten, gingen stattdessen zu einem Heiler, um sich ihr Leiden lindern zu lassen. Viele dieser Heiler waren Frauen - vor allem alte Frauen, örtlich als "weise Frauen" verehrt, taten sich in diesem Feld hervor. Jene Heiler kannten sich aus in der traditionellen Heilkunde und konnten gegen Krankheiten Heilkräuter verschreiben.

Das Heilerwesen stand manchmal im Ruf, Magie zu benutzen - und die Vorliebe fürs Okkulte bei vielen weisen Frauen lässt sich nicht abstreiten. Hexenjagden waren im 12. Jahrhundert noch nicht gewöhnlich; dennoch aber führte dieser Ruf dazu, dass weise Frauen oft argwöhnisch beäugt wurden.

Manche Heiler und Heilerinnen waren aber bekannt, angesehen und verdienten sehr gut. Diese Heiler wurde oft aufgesucht von bedeutenden Persönlichkeiten, bis hinauf in den Hochadel.

Besonders wichtig waren Heiler für Frauenheilkunde.

Arbeitsalltag

Ein Heiler lebt zumeist in einer Hütte, oder einer einfachen Wohnung, und empfängt dort Patienten. Oft wird der Heiler auch zu einem Patienten gerufen, besonders, wenn der Patient nicht mehr gehen kann.

Heiler diagnostizieren die Krankheit eines Patienten durch reine Beobachtung der Symptome, welche sie durch Erfahrung kennen. Zur Behandlung verordnen sie oft Heilkräuter, aber manchmal werden auch magische Formeln ausgesprochen.

Weibliche Heilerinnen fungieren auch oft als Hebammen, d.h. Geburtshelferinnen.

Ausbildung

Der Beruf des Heilers ist kein Handwerk; viele Heiler ergreifen erst spät in ihrem Leben diesen Beruf. Man kann aber auch als Gehilfe bei einem Heiler anfangen, sich die Fälle, denen man begegnet, einprägen, und sich dann selbstständig machen.