Wagen: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 6. Mai 2015, 00:54 Uhr
Wägen im Mittelalter wurden fast ausschließlich zum Transport von Waren benutzt. Es gab Wägen in zwei wichtigen Varianten – erstens, von Menschen gezogene Handwägen; zweitens, von Ochsen oder Pferde gezogene Karren.
Handwagen
Handwagen wurden von Menschen gezogen. Sie waren leicht und handlich, und eigneten sich somit dazu, sich ohne Probleme selbst in engen und steilen Gassen manövrieren zu lassen. Handwägen waren insbesondere wichtig für Berufe, die darauf angewiesen waren, Gegenstände in der Stadt einzusammeln oder zu verkaufen, wie Lumpensammler, Gerber oder ziehende Händler.
Ochsenkarren
Der Ochsenkarren war der vorherrschende Wagen in der Levante. Es wurden dabei einem oder zwei Ochsen an Joch an die Hörner gesetzt, mit welchem sie die Karre, welche an das Joch angespannt wird, ziehen konnten. Das Joch war für das Tier recht ungemütlich, zumal es seine Bewegungsfreiheit arg einschränkte, aber für den Menschen im Mittelalter war es die billigste Art und Weise, Zugtiere halten zu können. Ochsenkarren waren, neben Packtieren, die beliebteste und verbreitetste Art, Waren zu transportieren.
Pferdekarren
Pferdekarren wurden kaum verwendet, da sie entweder zur Kriegsführung, zum Reiten, oder aber als Packtiere eingesetzt wurden. Dennoch konnte man sie dann und wann sehen. Für Pferdekarren benötigte man ein Kummet, eine Schirrung, mit der das Pferd an den Wagen angespannt werden konnte. Dies war ein viel größerer Aufwand als ein einfaches Joch, und daher scheuten sich die meisten Menschen davor, eine solche Anschaffung zu machen.
Transport von Menschen
Der Transport eines Menschen in einem Wagen wurde als demütigend und erniedrigend gesehen; immerhin wurden Gefangene so zur Hinrichtung geführt. Nur von Bauern, Bettlern, Arbeitern und vielleicht auch Pilgern konnte man es sich erwarten, dass sie sich bereitwillig auf Wägen setzten.
Dies hatte damit zu tun, dass die Radfederung noch nicht erfunden worden war – diese würde erst im 15. Jahrhundert in Ungarn erfunden werden, in der Stadt Kocsa, von der sich der Name „Kutsche“ ableiten würde - und es extrem ungemütlich, gar schmerzhaft. war, in einem Wagen über die notorisch ungeraden und holprigen mittelalterlichen Straßen zu fahren.
Aus diesem Grund ritt der Mensch im Mittelalter lieber über lange Distanzen. Leute, die zu gebrechlich oder zu krank waren, um zu reiten, nahmen, wenn sie es sich leisten konnten, eine Sänfte.