Körpergröße

Aus Scriptorium

Im Mittelalter waren die Leute durchschnittlich kleiner als im 21. Jahrhundert – aber auch kleiner als in vorherigen Jahrhunderten. Dies ist vor allem darin begründet, dass die Ernährung im 12. Jahrhundert nicht sehr reichhaltig war, vor allem gab es einen nur sehr geringen Zufuhr von Eiweiß. Allgemein gilt, dass im Mittelalter Größe durchaus ein Zeichen von gesellschaftlichem Status war – je größer man war, desto besser hat man in seiner Kindheit gegessen und grundsätzlich hatten nur Adelige und reiche Bürger eine durchgehend gute Ernährung als Kinder.

Auch sind Krankheiten ausschlaggebend für die Größe. Dabei ist zu beachten, dass Krankheiten oft mit einem geschwächten Immunsystem einhergehen, welches wiederum oft aus mangelhafter Ernährung resultiert.

Die mittlere Körpergröße bei Frauen war im Mittelalter 155 Zentimeter, bei Männern 166 Zentimeter. Innerhalb einer Geschlechtsgruppe fallen jeweils etwa zwei Drittel der Menschen in eine Spanne von etwa plus/minus 4 bis 6 cm um diese Mittelwerte.

Die Körpergröße von Adeligen und reichen Bürgern jedoch kann man etwas höher ansetzen, groß gewachsene Adelige waren keine Seltenheit. Eine gleichmäßige und ausgewogene Nahrung mit viel Fleisch trug dazu bei, dass die Durchschnittsgröße jener Oberschicht um 5-10 Zentimeter höher war als bei der Unterschicht.

Zusammenfassend wäre die Durchschnittsgröße von Männern und Frauen der Unter- und Oberschicht folgende:

Schicht Männer Frauen
Unterschicht 160-172 cm 149-161 cm
Oberschicht 166-178 cm 155-167 cm