Zusammensetzung eines Heeres

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Im Mittelalter gibt es zwar zwischen den morgenländischen, abendländischen und byzantinischen Zusammensetzungen eines Heeres große Unterschiede, doch für abendländische Heere gibt es ein wiederkehrendes Modell, welches auch für das Königreich Jerusalem gilt.

Zusammensetzung eines Heeres im Königreich Jerusalem

Ein stehendes nationales Heer ist im Mittelalter unbekannt. Zwar gibt es permanente militärische Einheiten, wie das Königliche Gefolge und die Ritterorden, doch dies ist die Ausnahme. Vielmehr wird der Großteil des Aufgebots des Königreichs Jerusalem durch irreguläre Truppen gebildet.

Der König ist der oberste Kriegsherr, aber auf dem Feld zumeist durch den Konstabler vertreten. Sein Herr besteht aus drei Teilen: Der Ritterschaft, die das Lehnsaufgebot stellt, dem Landesaufgebot und den Söldnern. Allerdings stehen dem Königreich zwei weitere Arten von Soldaten zur Verfügung - die Mitglieder der Ritterorden sowie zufällig anwesende Pilger, die sich freiwillig zur Verteidigung von Jerusalem melden.

Der wichtigste Teil des Heeres bilden im 12. Jahrhundert, zur Zeit der Kreuzfahrerstaaten, die Lehnsleute. Ihr Lehen erhalten sie vom König gegen die Verpflichtung des Kriegsdienstes (Vasallendienst). Ein Heer, das durch das Lehnsaufgebot rekrutiert wird, besteht aus Gruppen, die von Adligen mit ihren Gefolge gebildet werden. Diese Heereseinheiten werden als Lanzen bezeichnet. Das Vasallentum steht im 12. Jahrhundert auf seinem Höhepunkt; diese Heeresart ist die Wichtigste.

Das Landesaufgebot ist eine seltener eingesetzte Heeresart. Sie besteht aus Milizionären der Städte und Dörfer, und wird nur im Fall einer nationalen Notlage eingesetzt. Sie spielen also nur in beschränktem Umfang eine Rolle. Das Landesaufgebot gliedert sich in von Hauptleuten angeführte Fähnlein.

Söldner werden im Königreich Jerusalem weitaus öfter eingesetzt als im Abendland. Dies liegt an der dünnen Schicht des Adels in der Levante. Söldnertruppen sind in von Hauptleuten angeführten Fähnlein organisiert und bestehen vor allem aus Lateinern und Syrern. Sie stehen oft in den Diensten des Königs, einem seiner Barone oder der Ritterorden.

Die Ritterorden unterstehen nur dem Papst, aber dennoch kann der König auf ihre Hilfe hoffen, wenn er gegen Feinde wie die Fatimiden oder das Emirat Damaskus zieht.

Schlussendlich gibt es Pilger, die oft dazu tendieren, als Teil ihrer Pilgerfahrt sich freiwillig zu militärischen Aktionen zu melden.

Zusammensetzung eines islamischen Heeres

Zusammensetzung eines byzantinischen Heeres