Schild

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Dieser Artikel stellt verschiedene Schildarten dar, die im Mittelalter in der Levante gebräuchlich waren.

Normannenschild

Am Häufigsten von Rittern und Edelknechten, sowie von gut ausgerüsteten Waffenknechten, wurde der Normanneschild (auch Mandel- oder Langspitzschild genannt) benutzt - benannt nach der Region, wo er entstanden war und von wo aus er das übliche Schild des Rittertums geworden war. Der Normanneschild war oben abgerundet, und verjüngte sich nach unten hin, somit die Beine des Soldaten beschützend, ohne dem Schild allzu viel zusätzliches Gewicht zu verleihen. Normannenschilde wurden sowohl von Infanterie wie auch von Berittenen eingesetzt.

Der Normannenschild wurde getragen durch Lederverbindungen, durch die der Schild am Arm befestigt werden konnte. Die hatte den Vorteil, dass, anders als bei einem Griff, das Pferd besser balanciert werden kann, und das Pferd auch mit der linken Hand gelenkt werden kann. Der Arm konnte horizontal, vertikal oder schräg am Arm aufgespannt werden. Alle jene Arten, den Normanneschild zu tragen, sind belegt, und wie man ihn trug hing von der persönlichen Präferenz ab. Manchmal hatte der Normannenschild einen Buckel in der Mitte, der aber kaum je eine wirkliche Funktion hatte.

Normannenschilde waren oft aus leichtem Holz hergestellt, wie Linde. Umrahmt wurde das Schild von gehärtetem Leder, aber manche Schilde hatten auch einen Metallrahmen. Der Normanneschild konnte auch am Rücken getragen werden, wenn er nicht benutzt wurde.

Rundschild

Das Rundschild stellte in seiner einfachsten Form eines der simpelsten Schildformen dar, welche sich seit der Wikingerzeit kaum weiterentwickelt hatte. Es bestand oft aus Lindenholz und hatte einen einfache runde Form. Benutzt wurde diese Art von Schild oft von weniger gut ausgestatteten Waffenknechten und Söldnern. Oft hatte ein solches Schild Lederbände, oder einen Ledergriff.

Setzschild

Das Setzschild, beziehungsweide die Pavese, wurde vor allem von Armbrustschützen benutzt. Es handelte sich dabei um bis zu 2 Meter hohes und bis zu 1 Meter breites Schild, das am Boden augesetzt wurde, und hinter dem ein Armbrustschütze seine Waffe laden konnte. Die Pavese bestand aus zusammengeleimten Leichtholz und hatte manchmal Schießscharten. Die Pavese bot einen sehr guten Schutz vor Pfeilen und wurde oft bei Belagerungen eingesetzt.

Adarga

Die Adarga war ein muslimisches Lederschild. Oft bestand dieses Schild aus dem Leder der Antilope, und es bot guten Schutz gegen Schwert- und Lanzenhiebe sowie Pfeile, aber auch andere Arten von Leder wurden benutzt. Innen befanden sich ein Paar von Ledergriffen, und es war innen mit Polstern ausgestattet, um Hiebe weniger hart zu machen. Die Adarga war zumeist rund, konnte aber auch oval sein- im letzten Falle war sie oft bis zu 80 Zentimeter lang. Oft wurden zwei oder mehr Lederlagen übereinandergeklebt und -genäht, um die Adarga fest aber elastisch zu machen. Die Adarga war oft verziert mit Ornamenten, Inschriften und Rändern.

Geflochtenes Schild

Das geflochtene Schild war ein einfaches und billiges Schild von muslimischen Truppen. Es bestand aus geflochteten Roten, in einem viereckigen Rahmen. Überzogen war es von Leder oder Leinen. Es bot wenig Schutz, war aber kostengünstig.

Buckler

Buckler waren kleine eiserne Schilder. Diese wurden entweder mit einer Faust am Griff getragen, oder an den Arm geschnallt. Beliebt waren diese bei italienischen Truppen, sowie auch unter Mameluken, die diesen Schild benutzten, um sich sowohl im Nahkampf wie auch beim Bogenschießen zu schützen.

Ein Vorteil des Bucklers im Gegensatz zu allen anderen Schilden war, dass er klein und leicht genug war, um am Gürtel getragen zu werden. Man konnte ihn also als einzigen Schild auf Reisen oder sogar im zivilen Leben relativ bequem mit sich führen.