Weber: Unterschied zwischen den Versionen
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Ein Weber bezieht die schon bearbeitete Wolle von einem [[Wollhändler]] oder einem [[Kaufmann]]. Die erste Aufgabe des Webers ist es, die Wolle zu spinnen - dies wird oft von seiner Frau oder einem [[Lehrling]] gemacht. Das Spinnrad ist im 12. Jahrhundert noch nicht erfunden, daher wird dies von Hand mithilfe einer Handspindel gemacht. | Ein Weber bezieht die schon bearbeitete Wolle von einem [[Wollhändler]] oder einem [[Kaufmann]]. Die erste Aufgabe des Webers ist es, die Wolle zu spinnen - dies wird oft von seiner Frau oder einem [[Lehrling]] gemacht. Das Spinnrad ist im 12. Jahrhundert noch nicht erfunden, daher wird dies von Hand mithilfe einer Handspindel gemacht. | ||
− | Dabei wird die Wolle in eine Nut eingelegt und um die Spindel gewunden. Dann wird sowohl die Spindel wie auch die Wolle schnell gedreht, und ständig neue Wolle zugeführt. Daraus entsteht ein fester Faden, der zum Weben verwendet werden kann. | + | Dabei wird die Wolle in eine Nut eingelegt und um die Spindel gewunden. Dann wird sowohl die Spindel wie auch die Wolle schnell gedreht, und ständig neue Wolle zugeführt. Daraus entsteht ein fester Faden, der zum Weben verwendet werden kann. Oftmals wird der Spinnfaden aber auch von anderen Quellen bezogen. Viele Frauen, zum Beispiel [[Hübschlerin]]nen, vertrieben sich die Zeit zwischen ihren beschäftigten Zeiten mit dem Spinnhandwerk; von ihnen konnte ein Weber direkt Garn beziehen. |
− | + | Zum Weben ist der Webstuhl von Nöten. Der Weber sitzt in einem Stuhl vorm Webstuhl und betätigt mit seinem Fuß die Pedale. Diese gleiten auf und ab, und winden bei jedem Tritt in das Pedal einen Längsfaden in das Tuch hinein. | |
Das Material, das dadurch erzeugt wird, ist nicht ein fertiges Tuch - das Textil muss gewalkt werden. Zuerst wird es in ein Fass voll mit Urin geworfen. Ein Lehrling muss dann in das Fass steigen und auf dem Tuch treten, bis es sich zusammengezogen hatte. Danach wurde das Tuch herausgezogen und mit Erde eingerieben, um es zu säubern und ihm Stärke zu verleihen. | Das Material, das dadurch erzeugt wird, ist nicht ein fertiges Tuch - das Textil muss gewalkt werden. Zuerst wird es in ein Fass voll mit Urin geworfen. Ein Lehrling muss dann in das Fass steigen und auf dem Tuch treten, bis es sich zusammengezogen hatte. Danach wurde das Tuch herausgezogen und mit Erde eingerieben, um es zu säubern und ihm Stärke zu verleihen. |
Aktuelle Version vom 18. Januar 2015, 19:36 Uhr
Ein Weber ist ein Handwerker, der zuständig ist für das Anfertigen von Textilien.
Arbeitsvorgang
Ein Weber bezieht die schon bearbeitete Wolle von einem Wollhändler oder einem Kaufmann. Die erste Aufgabe des Webers ist es, die Wolle zu spinnen - dies wird oft von seiner Frau oder einem Lehrling gemacht. Das Spinnrad ist im 12. Jahrhundert noch nicht erfunden, daher wird dies von Hand mithilfe einer Handspindel gemacht.
Dabei wird die Wolle in eine Nut eingelegt und um die Spindel gewunden. Dann wird sowohl die Spindel wie auch die Wolle schnell gedreht, und ständig neue Wolle zugeführt. Daraus entsteht ein fester Faden, der zum Weben verwendet werden kann. Oftmals wird der Spinnfaden aber auch von anderen Quellen bezogen. Viele Frauen, zum Beispiel Hübschlerinnen, vertrieben sich die Zeit zwischen ihren beschäftigten Zeiten mit dem Spinnhandwerk; von ihnen konnte ein Weber direkt Garn beziehen.
Zum Weben ist der Webstuhl von Nöten. Der Weber sitzt in einem Stuhl vorm Webstuhl und betätigt mit seinem Fuß die Pedale. Diese gleiten auf und ab, und winden bei jedem Tritt in das Pedal einen Längsfaden in das Tuch hinein.
Das Material, das dadurch erzeugt wird, ist nicht ein fertiges Tuch - das Textil muss gewalkt werden. Zuerst wird es in ein Fass voll mit Urin geworfen. Ein Lehrling muss dann in das Fass steigen und auf dem Tuch treten, bis es sich zusammengezogen hatte. Danach wurde das Tuch herausgezogen und mit Erde eingerieben, um es zu säubern und ihm Stärke zu verleihen.
Es wird dann aufgehängt, um es trocknen zu lassen. Dies geschieht auf einem Gehänge, wo das Tuch genau in jene Länge und Breite gezogen wird, die gewünscht ist. Das Tuch wird dann geschoren, um es von Fransen zu befreien, und kann dann verkauft werden.
Ausbildung
Das Erlernen des Webprozesses ist nicht schwer, aber ungustiös. Immerhin muss ein Lehrling die langwierige Aufgabe des Spinnens und die eklige Aufgabe des Walkens übernehmen. Auch lernt ein Webling, wie man einen Webstuhl wartet. Die Ausbildung dauert 4 bis 6 Jahre.
Werkstatt
Die Werkstatt eines Webers beinhaltet einen Webstuhl, und auch mehrere Handspindeln sind nötig. Außerdem ist ein Innenhof mit einem Fass von Nöten - dort müssen die Lehrlinge das Tuch walken - sowie eine Aufhängung, wo die Tücher getrocknet werden können.