Fallen

Aus Scriptorium

Grob lassen sich die Fallen in Fallgruben, Schwerkraftfallen, Klemmfallen, Schlingfallen, Netzfallen und Käfigfallen einteilen. Fallgruben waren schon in grauer Vorzeit bekannt. Ein einfaches Loch in der Erde, das mit Zweigen und Blättern getarnt wurde. Mehr brauchte es nicht, um das Wild in der Falle zu haben. Im Vergleich dazu gestalteten sich die anderen Fallenarten etwas komplizierter.

Bei den Schwerkraftfallen wurde das Wild durch ein herabfallendes Gewicht erschlagen. Je nach Art des zu erlegenden Wildes handelte es sich bei dem Gewicht um verschieden große Steine und Hölzer bis hin zu Baumstämmen. Für Federwild benutzte man beschwerte Rundhölzer. Dagegen dienten Klemm-, Schling- und Netzfallen dazu, das Wild an Ort und Stelle zu binden, auf das es der Jäger erlegen konnte. Besonders brutal waren die Klemmfallen, die sich mit ihren Eisenfängen in das Bein des Opfers gruben. Gelang es dem Tier sich loszureißen, was nur in den seltensten Fällen geschah, blieb es verstümmelt zurück. Die Schlingfallen beruhten auf der Spannkraft eines gebogenen Astes oder dem Gewicht des Fangbalkens. Wurde die Falle ausgelöst zog sich die Schlinge zu und die Beute war gefangen.

Käfigfallen waren dazu das gedacht, das Wild lebend zu fangen. Mithilfe von Ködern wurde das Wild in den Käfig gelockt, der beim Auslösen des Mechanismus zuschnappte. Die so gefangenen Tiere wurden an den Höfen großer Adliger in Menagerien zur Schau gestellt. In anderen Fällen wurden sie zwecks späterer Jagd in Wildgehen untergebracht.

Eine spezielle Art von Fallen waren Reusen, eine Art von Käfigfallen, welche ausschließlich dazu da waren, Fische zu fangen. Reusen stellte man in Flüsse, Teiche und Seen. Sie bestanden aus einem Weidegeflecht mitsamt Köder. Fische konnten dort hineinschwimmen, aber nicht mehr heraus. Mit Reusen wurden auch Hummer gefangen.