Waffenschmied

Aus Scriptorium

Ein Waffenschmied ist ein Handwerker, der durch die Ausübung seiner Schmiedekunst Klingen, Helme, Rüstungen, Schilde und Keile herstellt. Waffenschmiede sind auf Bedarf hin auch dazu fähig, Hufeisen und Hufnägel für Pferde anzufertigen oder zu reparieren.

Arbeitshergang

Die Grundressource für Waffenschmiede war Eisen, welches von einem Gießer durch Schmelzen aus Erz hergestellt worden ist. Die Herstellung von Stahl, wie wir ihn heute kennen, gab es im 12. Jahrhundert noch nicht; was ihm am nähesten kam war Damaszenerstahl, eine spezielle Form von Stahl, die aus Indien und Persien exportiert wurde, deren genaue Zusammensetzung aber im Mittelmeerraum unbekannt war. Aus Damaszenerstahl hergestellte Schwerter waren sehr begehrt, aber auch teuer; aus diesem Grund arbeiteten Waffenschmiede zumeist mit gegossenem Eisen.

Der Ofen wird typischerweise vom Lehrling durch einen Blasebalg angefacht, während der Meister mit einer Zange das zu bearbeitende Eisenstück in der Esse umherdreht. Wenn der Ofen sich zur Genüge erhitzt hat, zieht es der Meister heraus. Entweder wird das Stück Eisen als Ganzes benutzt, oder aber zum Boden fallen gelassen, wo die beiden ein Stück davon abschlagen, um jenes zu bearbeiten. Die beiden tragen es zum Amboss, wo das Eisenstück von beiden bearbeitet wird. Wenn es zu hart wird, muss es abermals erhitzt werden. Beim Schlagen bietet es sich an, regelmäßig mit dem Hammer daneben zu klopfen, um Schlacke vom Hammer zu entfernen.

Oft dauert es Stunden, bis das Eisen in eine akzeptable Form gebracht worden ist.

Ausbildung

Die Ausbildung zum Waffenschmied ist keine einfache; sie dauert sehr oft lange Jahre. Üblich ist eine Lehrzeit von 10 bis 12 Jahren. Der Lehrling bekommt stufenweise immer mehr Verantwortung bei der Bearbeitung von Produkten zugeteilt, und lernt nach und nach die Herstellung der verschiedenen Produkte, die ein Waffenschmied herstellen muss.

Werkstatt

Die Werkstatt eines Waffenschmiedes enthält einen Ofen zur Erhitzung des Eisens. Der Ofen ist in etwa so hoch wie ein Tisch und hat eine Rückseite sowie eine gemauerte Schutzabdeckung über der Esse. Der Ofen wird abgeheizt durch Kohle.

In der Werkstatt steht auch ein massiver Amboss, der oft auf einem Baumstumpf angebracht ist.

Zudem steht dort ein Eimer voll Wasser, wo das Eisen gegebenenfalls abgekühlt werden kann, sowie auch ein Schleifstein, an welchem ein Produkt in Endform gebracht werden kann.

Auch braucht der Schmied viele Geräte zur Arbeit, allen voran schwere Hämmer, Zangen und Blasebalg, welche stets in guter Ordnung gehalten werden müssen.