Taktik

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Taktik beschreibt die Heeresführung während einer Schlacht. Während Strategie auf lange Frist hin angelegt ist, bezieht sich Taktik auf kurzfristige Entscheidungen, die zur erfolgreichen Beendung einer Schlacht nötig sind.

Taktiken des Königreichs Jerusalem

Bei der Aufstellung zur Schlacht steht es dem Befehlshaber frei, jede Waffengattung in große Einheiten zusammenzufassen. Dies erscheint logisch, ist aber oft nicht machbar aufgrund der Probleme verbunden mit dem Mangel an Disziplin in einem mittelalterlichen Heer. Auch bietet sich das Feudalsystem, wo jeder Ritter nur seinen jeweiligen Lehensherrn als Autorität anerkennt, nicht an für eine straffe Organisation von Rittern und deren Gefolgsleuten unter Generälen, Obersten und dergleichen.

Meistens werden daher die Nebenwaffengattungen um die Hauptwaffe, die Ritter, herum gruppiert. Der Ritter (dies gilt das auch für Edelknechte oder andere Adlige mit einem Gefolge) fungiert in dieser Gruppierung als Anführer.

Es existieren zwei Grundformen der Reiteraufstellung: Entweder die Ritter ordnen sich in einem Haufen und lassen Waffenknechte und Schützen folgen, oder aber sie lassen das Fußvolk als Plänkler vorausgehen. Oder man ordnet sich gemeinsam in einem tiefen Haufen. Bei beiden Varianten handelt es sich um reine Annäherungsformen, die sich im Kampf schnell auflösen. Mehrfach wird in zeitgenössischen Quellen berichtet, dass die Ritter ihre Attacke nicht in einem rapiden Schockangriff durchführen sondern langsam anritten. So wird auch erwähnt, jeder Haufen kommt langsam und geschlossen angeritten.

Einen Angriff in Keilform, um die feindliche Reiterlinie zu zerteilen, gibt es nicht. Diese Formation ergibt keinerlei Sinn, da die Spitze stets von der feindlichen Linie umschlossen würde und so aufgehalten werden würde. Man durchbricht die feindliche Linie nur, wenn möglichst viele zugleich in sie eindringen.

Der Grund für die dafür eher ungeeignete tiefe Aufstellung der Reiter im Mittelalter dürfte darin begründet sein, dass sich tieferen Haufen leichter zusammenhalten lassen. Dies ist verbunden mit dem Problem der Disziplin, welches Heeresführung schwierig macht.

Neuzeitliche Kavallerieattacken basieren darauf, sich nach einem erfolgten Angriff schnell wieder zu sammeln, da das anschließende Handgemenge meist keine Entscheidung bringt. Die geschlossene Einheit wird angestrebt. Mittelalterliche Quellen zeugen da eher vom Gegenteil. Die Entscheidung liegt oft im Handgemenge, das keine Führung mehr kennt.

Islamische Taktiken

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