Weibliche Kleidung
In Mittelalter gilt Kleidung als Statussymbol und ist daher von großer Wichtigkeit für das Ansehen einer Person. Von der Kleidung kann der Stand und der Reichtum einer Person abgelesen werden. Die Kleidung ist daher sehr wichtig besonders für reichere Charaktere, um sich in Szene zu setzen und von niederen Schichten abzugrenzen.
Abendländer
Die Lateiner des Königreichs Jerusalem orientieren sich, was Kleidung angeht, vor allem an ihrem Herkunftsort. Dies gilt insbesondere für die Lateinerinnen, die erst seit kurzem in der Levante leben, oder gar nur für kurze Zeit, z.B. auf Pilgerreise, da sind.
Die abendländische Mode des 13. Jahrhunderts unterscheidet sich kaum von der des vorhergehenden Jahrhunderts, und ist im Vergleich zur Kleidung ab 1350 (eine Zeit, von welcher an man von der Entstehung von Mode reden kann) eher schlicht.
Unterschiede zwischen den Ständen
Der dritte Stand setzt sich zusammen aus Bauern, Handwerkern, Händlern und anderen einfachen Leuten mit nicht allzu großem Reichtum (obschon es natürlich auch Ausnahmen gibt, vor allem unter den Familien von Händlern). Dies drückt sich auch in ihrer Kleidung aus, die eher einfach ist. Der Unterschied zum [[|Zweiter Stand|Adel]] besteht vor allem in der Qualität des Stoffes und den Verzierungen. Allerdings gab es auch innerhalb des dritten Standes große Qualitätsunterschiede. Die Frau eines Händlers hat beispielsweise sehr viel feiner gewebten Stoff zur Verfügung als eine Magd. Als Schmuck dienten Armreife, Gürtel und Schnallen, deren Qualität vom Reichtum der Trägerin abhing, teurer als Bronze wurde er aber selten.
Der zweite Stand setzt sich aus dem Adel zusammen. Auch die ärmeren Edeldamen haben meist mehr Geld als Mitglieder des dritten Standes, was sich auch in der Kleidung erkennen lässt. Der Unterschied besteht vor allem darin, dass der Stoff sehr viel feiner ist, die Farben kräftiger, die Stickereien aufwändiger und die Verzierungen teurer, meist aus Silber oder Gold. Adlige Frauen tragen häufiger Seide und haben Pelzfütterungen an ihren Kleidern.
Unterkleidung
Als Unterkleidung trägt die Abendländerin ein bis zum Boden reichendes Untergewand, welches auf französisch chemise oder chaisne genannt wird. Dieses Untergewand besteht aus Leinen und ist recht lose.
Das Tragen von Hosen ist bei Frauen verpönt, daher tragen Frauen normalerweise keine Unterhosen. Büstenhalter sind unbekannt.
Überkleidung
Über der Unterkleidung tragen Frauen der Unterschicht eine Tunika, auf Französisch auch cotte. Tuniken der Unterschicht reichen bei Frauen bis zu den Knöcheln, bei der Oberschicht bis zum Boden. Tuniken sind an der Taille mit einem Gürtel befestigt.
Die Unterschicht trägt einfache wollene Tunikas mit einem einfachen GürtelDie Oberschicht trägt sogenannte Bliauts. Der Bliaut ist eine über der Gürtellinie eng anliegende Tunika mit Ärmeln, die bis zu den Ellenbogen eng sind und dann weit ausladen und einem weiten Rock.
Verheiratete Abendländerinnen tragen als Kopfbedeckung...
Morgenländer
Die Einheimischen des Königreichs Jerusalem, die sich in Muslime, Juden und einheimische Christen unterteilen, kleiden sich in morgenländische Tracht, die auch immer mehr die Kleidung der Abendländer im Heiligen Land beeinflusst. Abendländer in morgenländischer Tracht zu sehen ist keine Seltenheit mehr.
Unterschiede zwischen den morgenländischen Gruppen
Man kann Unterschiede einerseits zwischen der Kleidung der Christen, Juden und Muslime feststellen, andererseits zwischen ländlicher und städtischer Bevölkerung, und andererseits Unterschiede zwischen der Kleidung der Reichen und den Armen.
Die Unterschiede der Kleidung der Religionen sind vor allem religiöser Art, da kulturelle Unterschiede klein sind.
Die Unterschiede zwischen ländlicher und städtischer Kleidung ist bei Männern weniger ausgeprägt als bei Frauen. Allerdings markiert auf dem Land die Kleidung eine Stammes- oder Dorfangehörigkeit, sodass die Herkunft eines Mannes oft an seiner Kleidung festgestellt werden kann.
Größere Unterschiede gibt es zwischen der Kleidung der Oberschicht und der Unterschicht. Die Kleidung der Unterschicht besteht aus billigen Leinstoffen und weist wenig Verzierungen auf, während die Kleidung der Oberschicht aus Baumwolle und Seide bestehen kann. Schafswolle, Ziegenwolle und Kamelwolle wird auch benutzt, insbesondere für Umhänge im Winter. Während die Kleidung der Unterschicht meist ungefärbt ist, kann sich die Oberschicht gefärbte Stoffe leisten. Beliebt als Farbe ist vor allem rot, aber auch schwarz, rot und grün sind gefragte Farben.
Palästina ist bekannt für Stickereikunst, daher ist die Kleidung vor allem bei reicheren Morgenländern oft bestickt.
Unterkleidung
Der Morgenländer trägt eine bis zu den Knöcheln gehende, weite Pluderhose, die auf arabisch sirwal oder libas heißt. Alternativ zur Pluderhose kann auch eine arabische Art von Kilt, der izaar, getragen werden. Auch tragen arabische Männer ein Unterhemd, welches rida genannt wird.
Während einer muslimischen Pilgerreise nach Mekka, darf von Männern nur ein ungefärbter izaar und eine ungefärbte rida getragen werden, da nur dies den Anforderungen des ihram (dem islamischen Weihezustand) entspricht.
Überkleidung
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