Heizung

Aus Scriptorium

Die wichtigste Heizquelle war im 12. Jahrhundert das offene Herdfeuer, welches im Zimmer in einer Ecke unter einem Loch in der Wand oder in der Decke positioniert wurde. Das Loch erlaubte oft nicht dem gesamten Rauch abzuziehen, weshalb, ein mittelalterliches Zimmer oft verraucht und stickig war. Immerhin war Heizung in Jerusalem zumeist nicht notwendig, wurde das Wetter doch nur selten bitter kalt.

Aufgrund der Herdsteuer mussten sich Haushalte gut überlegen, wo Feuerstellen installiert werden. Oftmals gab es nur eine Feuerstelle in der Stube, in welche die gesamte Familie lebte, kochte, aß, schlief und manchmal auch arbeitete. Besser situierte Haushalte konnten eine in der Stube und eine in einer separaten Küche installieren, und reiche Familien in fast jedem Zimmer.

Es gab auch Hypokausten, vor allem in der arabischen Welt, doch diese waren extrem rar und nur vorstellbar für sehr reiche Familien und kirchliche Machthaber.

Oftmals war die Lösung für kalte Temperaturen denkbar banal - man zog sich dicker an, schmiegte sich gegeneinander an oder stieg ins Bett und zog sich die Decke über den Kopf. Letzteres war insbesondere im Winter, wo es in der Nacht recht kalt werden konnte, die einzige Lösung, sich warm zu halten, wenn man sich nicht der Gefahr aussetzen wollte, neben einem prasselnden Feuer zu schlafen.

Eine wichtige Neuerung des 12. Jahrhunderts waren in die Wand eingelassene Kamine. Diese Neuerung tauchte erstmals in den Kreuzfahrerstaaten aus, und breitete sich von dort aus über Europa aus. Solche Kamine waren allerdings nur in den Häusern der Reichen, also der Adligen, Kaufleuten und anderen hochstehenden Professionellen wie Ärzten, anzutreffen. Bei einer solchen Feuerstelle flackerte ein Feuer in einem Kamin, von wo aus der Rauch über einen Schacht nach draußen leiteten. Es gab auch primitivere Kamine – dabei wurden über Herdfeuer oftmals Platten installiert, welche den Rauch gezielter aus dem Fenster hinausleiteten.