Bettler
Bettler waren im Mittelalter oft Behinderte oder Versehrte, aber auch Leute mit geistigen Krankheiten oder einschränkenden und langfristigen körperlichen Krankheiten wie Aussatz. Allerdings finden sich auch Waisen, Witwen und Alte, die keinem Beruf nachgehen können und ohne gesellschaftliches Sicherheitsnetz sind, darunter.
Bettler waren oft zu sehen in der Nähe von den Türen zu den Wirtschaftsträkten von Häusern des Adels oder des gehobenen Bürgertums, in der Hoffnung darauf, nach den Mahlzeiten Almosen oder Überbleibsel abzubekommen. Bettler waren auch anzufinden bei Klöstern und Kirchen, wenn dort Armensuppe ausgegeben wurde. Ein guter Bettler wusste immer, wo gerade in der Stadt Nahrung zu bekommen war.
Bettler positionierten sich für lange Zeiten des Tages an günstigen Stellen, zum Beispiel an belebten Straßen oder bei Kirchen, um dort um Almosen zu betteln. Dann und wann geben Bettler vor, versehrt zu sein oder eine abstoßende Krankheit zu haben, in der Hoffnung, das Mitleid der Mitmenschen zu erwirken. Natürlich mussten sie da aber jederzeit damit rechnen, verjagt zu werden.
Es kam oft vor, dass sich Bettler mit kriminellen Aktivitäten ein Zubrot verdienen wollten. Tatsächlich war die Grenze zwischen Bettlertum und Kriminalität fließend.