Rüstungen

Aus Scriptorium

Diser Artikel stellt typische Rüstungen des Morgenlandes und des Abendlandes dar.

Rüstung des Abendlandes

Torsobereich

Über ein Kettenhemd verfügten nur die Reichen - Ritter, Edelknechte und wohlhabende Waffenknechte. Die meisten Waffenknechte und Söldner hatten aus Kostengründen bloß ein Steppwams (genannt Gambeson) zum Schutz. Manchmal war dieser Gambeson durch aufgenähte Eisenringe oder Platten verstärkt. Es kam auch vor, dass Schuppenpanzer verwendet wurden - diese waren zwar veraltet und schwerer als Kettenhemden, aber billg und boten besseren Schutz als bloß Gambesons. Die Schuppen bestanden zumeist aus Eisen, konnten aber auch aus Horn oder Knochen zusammengesetzt sein, oder bloß gehärtetem Leder.

Beinbereich

Lederne Stiefel beschützten bei den meisten abendländischen Soldaten die Beine. Manche Ritter besaßen auch schon Kettenbeinlinge - wenn auch eine primitive Art, die nicht an den Beinen hochgezogen, sondern an ihnen umschnürt wurde. Manche Soldaten verwendeten auch Beinschienen aus gehärtetem Leder. Es wurden auch Diechlinge benutzt - dies waren gepolsterte oder gesteppte Stofflagen, die mit Schnallen am Oberschenkel befestigt wurden.

Armbereich

Arme Soldaten hatten oft keine Rüstung hier und verließen sich auf ihr Schild. Kettenhemden hatten oft lange Ärmel, die bis zu den Händen reichten. Oft wurden Armschienen aus Leder benutzt, sowie lederne Handschuhe. Diese Handschuhe konnten bei reichen Kriegern mit Kettengeflecht besetzt sein.

Kopfbereich

Arme Söldner trugen am Kopf oft nur eine lederne oder wattierte Haube. Helme waren für besser ausgestattete Soldaten. Eine einfache Form war der Eisenhut, ein runder Hut aus Eisen, der eine breite Krone hatte, welche als Sonnenschutz und zur Ablenkung von Hieben diente. Ein oft benutzter Helm war der sogenannte Normannenhelm, der ein Nasenteil hatte. Im Gebrauch waren aber auch schon fortschrittlichere Helme, die vorne das Gesicht durch eine Gesichtsplatte schützten - und Vorläufer des späteren Topfhelms waren.

Gut situierte Ritter besaßen auch eine Brünne - eine Haube aus Kettenpanzer, welche über den Kopf gezogen wurde, bis zur Brust reichte und das Gesicht frei ließ.

Rüstung des Morgenlandes

Torsobereich

Bei einfachen Soldaten war ein Hemd aus gehärteten Leder oder, insbesondere bei Bogenschützen, ein dick wattiertes Wams aus Filz, Wolle und Fell üblich (Letzteres war gut, um sich gegen Pfeile zu schützen, hatte aber wenig Wirkung im Nahkampf). Besser ausgestattete Soldaten trugen Lamellenpanzer - Panzer, der aus aneinander befestigten rechteckigen Platten bestand. Die Rüstung der am besten ausgerüsteten Soldaten jedoch bestand aus Kettenpanzer. Oft war der Kettenpanzer besetzt mit zusätzlichen Platten zum Schutz des Trägers.

Beinbereich

Der Beinbereich war zumeist beschützt durch wattierte Pluderhosen, sowie feste Stiefel. Bei besonders gut ausgestatteten Soldaten wurden auch Kettenhosen und Eisenschuhe zusammen mit eisernen Beinschienen benutzt.

Kopfbereich

Muslimische Kopfausrüstung beinhaltete geschmückte Helme - sowohl spitz wie auch rund. Der runde Helm, oft bezeichnet als "Baidah" (Ei) war ein aus zwei teilen zusammengenieteter Helm. Der spitze Helm war aus Zentralasien in den nahen Osten gekommen, hieß "Tarikah", und wurde als hochwertiger angesehen. Gut ausgestattete Soldaten benutzten Kettenpanzer, um das Gesicht und den Halsbereich zu schützen, und wurde zu diesem Zweck oft am Helm angebracht. Allerdings gab es auch Brünnen, wie bei den Lateinern. Über diesem helm trugen wohlhabende Krieger oft einen Turban, von dem sie Tuch nehmen konnten, um bei einem Sandsturm ihre Augen zu bedecken.