Kategorie:Islam

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Der Islam war im 12. Jahrhundert eine der verbreitetsten Religionen der Welt. Der Islam basiert auf dem Koran, seinem heiligen Buch. Seine Anhänger nennt man Muslime bzw. Moslems.

Etymologie

Das Wort 'Islam' اسلام bedeutet Unterwerfung, was sich auf die Stellung des Muslim gegenüber Gott bezieht. Dies leitet sich ab von den Konsonanten S-L-M, was sich auf im Wort Salam - Friede - wiederfindet. Muslim bezeichnet jenen, der sich unterwirft. Das häufigste Adjektiv ist "muslimisch", allerdings war es im Mittelalter üblich, Muslime als "Heiden" zu bezeichnen. Arabische Muslime wurden als "Sarazenen" bezeichnet. Weitere Bezeichnungen waren "Muselmanisch" und "Mohammedanisch" bzw. für die Anhänger der Religion "Muselmanen" oder "Mohammedaner". Letzter Bezeichnung wird von den Muslimen abgelehnt, da es impliziert, dass Muhammad von ihnen genau so verehrt wird wie von den Christen Jesus - aber es war wohl kaum so, dass die Kreuzfahrer sich darum gekümmert hätten.

Monotheismus

Der Islam ist monotheistisch - streng monotheistisch. Die offizielle Linie ist, dass die christliche Dreifaltigkeit Polytheismus ist, und dass Gott keinen Sohn hat und nie einen haben wird.

Das bedeutet nicht, dass Muslime die Existenz von Jesus bestreiten - er ist im Islam der zweitwichtigste Prophet. Die Jungfrau Maria gebahr ihn ohne Zuwirken eines Mannes, was ein Wunder war, aber er war dennoch nicht der Sohn Gottes. Laut dem Koran predigte er das Wort Gottes und erlitt dadurch den Tod eines Märtyrers - aber er stieg bloß auf in den Himmel, und erstand nicht wieder auf. Im Himmel weilt er bis zum letzten Tag (Qiyamah), um gegen die Ungläubigen, den Teufel und Gog und Magog zu kämpfen. Der Schiitismus glaubt, dass Jesus der Mahdi ist - der Geleitete, der prophezeite Erlöser, der den Islam die letzten 40 Jahre vor dem Ende der Welt anführen wird. Im Islam heißt Jesus Isa - wobei arabische Christen ihn Yasu nennen.

Propheten

Die Muslime glauben an viele der biblischen Propheten. Tatsächlich ist die Bibel und der Koran in vielerlei Hinsicht ähnlich. Die offizielle Linie des Islam ist, dass die Bibel und die jüdische Torah ursprünglich wahre Offenbarungen Gottes waren, aber im Laufe der Zeit verfälscht und verzerrt wurden - weshalb Gott sich abermals einen Propheten, Muhammad, aussuchte, um dieses Mal eine endgültige und unverfälschte Version seines Wortes zu diktieren.

Wichtig als Propheten sind Abraham (Ibrahim), Isaak (Ishaq) und Ischmael (Ismail). Ishaq, der Sohn von Ibrahim und Sara, war der bevorzugte Sohn, und wurde Stammvater der Israeliten, während Ismail, Sohn von Ismail und Hajjar, Stammvater der Araber wurde. Durch Ismail leitete Muhammad seine prophetische Abstammung ab.

Muhammad

Muhammad, der im 7. Jahrhundert lebte, war der Gründer des Islam. Nach seinem Namen wird im Islam der Segenswünsch "Friede und Segen sei mit ihm" nachgesetzt. Es ist tabu für Muslime, dies nicht zu tun, wenn sie seinen Namen hören. Im Mittelalter wurde sein Name im Fränkischen zumeist als "Mahomet", "Machomet" oder "Mahound" wiedergegeben.

Muslime verehren Muhammad - aber als Prophet, nicht als Gott. Sie sehen ihn als einen großen mann und den letzten der Propheten, aber dennoch nur als Menschen.

Koran

Der Koran wird sehr ernst genommen von den Muslimen. Muhammad sagte, dass die Hauptpfeiler des muslimischen Glaubens ihm durch den Erzengel Gabriel (Jibrail) über 22 Jahre hinweg, von 610 bis 622, mitgeteilt wurden. Da er nicht schreiben konnte, diktierte er diese Offenbarungen an andere. Aus diesen Diktaten setzt sich der Koran zusammen. Für Muslime ist der Koran Wort für Wort, Komma für Komma, das buchstäbliche Wort Gottes (anders als die Bibel und die Torah, die sich aus den Aussagen von Aposteln und Propheten über Gott zusammensetzen). Muslimische Gelehrte lernen lieber arabisch statt eine flasche Übersetzung zu riskieren.

Das Kalifat

Muhammad gründete einen großen islamischen Staat in Arabien noch während seines Lebens. Im Jahr seines Todes 632 schon gehörte es zu den größten Reichen der Erde - und definitiv war es jenes, welches am plötzlichsten aufgestiegen war. Nach seinem Tod übernahm Abu Bakr die Regierung, und nannte sich Kalif - von arabisch "Khalifa", Nachfolger). Aus diesem Grund nannte sich der Staat nach Muhammads Tod das Kalifat. Es verbreitete sich rapide (von Vorteil dabei war, dass sich die Byzantiner und die Perser zuvor in einem langen Krieg gegenseitig ausgelaugt hatten und leichte Beute waren), und hundert Jahre nach Muhammads Tod erstreckte es sich von Spanien und Südfrankreich bis zum Indus und nach Somalia.

Im 12. Jahrhundert gab es zwei Kalifate, die sich gegenseitig gegenüberstanden - ein schiitisches und ein sunnitisches.

Steuern und Bekehrungen

Islam wurde nicht nur durch das Schwert verbreitet, sondern auch durch die Steuerpolitik des Kalifats. Christen, Juden und Zoroastrianer waren, als Monotheisten, geduldet - was bedeutete, dass sie die Option hatten, nicht konvertieren zu müssen, wenn sie die Jizya, eine spezielle Steuer, bezahlten, und somit den Status eines Dhimmis bekamen. Ursprünglich war die Jizya niedrig, doch Dhimmis begannen zum Islam konvertieren, um dieser Steuer zu entgehen. Also wurde sie immer höher gesetzt, bis immer mehr Leute zum Islam konvertierten und das Kalifat aufgrund des Mangels an Geld zusammenbrach, da der Koran keine andere Steuer vorsah. Erst spätere Dynastien, wie das Fatimidenkalifat, erschufen Landsteuern und die Iqta zur Selbstfinanzierung.

Muslime selbst zahlten auch eine Steuer - eine Armensteuer, die 2,5% betrug, und nur obligatorisch war für jene, die es sich leisten konnten.

Eine Bekehrung musste im Übrigen freiwillig sein - eine durch Gewalt erzwungene Bekehrung ist ungültig.

Die heiligen Stätten

Die heiligsten Stätten des Islam sind Mekka, Medina und Jerusalem. Mekka war Muhammads Heimatstadt und war angeblich von Abraham selbst gegründet worden. Medina ist eine Stadt nördlich von Mekka, wohin Muhammad floh, nachdem er aus Mekka vertrieben worden war. In seiner Nachtreise sagte Muhammad, dass er von Mekka zur entferntesten Moschee transportiert wurde - die Al-Aqsa in Jerusalem, wo die Templer ihr Quartier aufgeschlagen haben. Von dort aus stieg er zum Himmel auf, wo er Gott traf. Der Felsendom wurde erbaut um den Felsen, auf welchem er angeblich stand. Jerusalem war auch die ursprüngliche heilige Stätte, in deren Richtung Muslime sich zum Gebet verbeugen mussten - später wurde dies auf Mekka umgeändert.

Die 5 Säulen des Islam

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