Schuster
Der Schuster war ein angesehener Handwerker, der sich Wohlstand erwirtschaften konnte. Seine Aufgabe war es, Schuhe herzustellen.
Arbeitsvorgang
Einfache Schuhe konnten im Mittelalter mit einem einzigen Stück Leder hergestellt werden. Stiefel sind schon aufwändiger, besonders wenn es gute sein sollen. Ein Schuster musste bemüht sein, die Schuhe so zu nähen, dass es so wenige Nähte wie möglich gab - Nähte nämlich waren anfällig für Schmarotzer und Unreinheiten.
Es gab eine Reihe von Arten und Weisen, um Schuhe zu nähen.
Die zwei bekanntesten waren der Wendeschuh und der normale Schuh.
Beim normalen Schuh wurde die Sohle am Schuh unten angenäht; beim Wendeschuh wird die Sohle innen angenäht und der Schuh dann umgestülpt - dies war besonders praktisch für Hausschuhe. Auch für Frauen war dies der verbreitetste Schuh.
Vor der Produktion der Schuhe mussten dem Kunden erst die Maße abgenommen werden. Dann wurden die Teile im korrekten Maß geschnitten, und zusammengesetzt. Die Herstellung der Sohle benötigte besonder viel Sorgfalt - sie wurde aus mehreren Lederschichten zusammengesetzt, die mit einem Stück Holz, welches die äußere Sohle darstellte, zusammengeklebt wurden. Die Sohlen wurden mit den Rand der Sohl entlang eingehämmerten Nägeln gesichert.
Zum Schluss musste der Schuster den Schuh reinigen, glätten und schmirgeln; erst dann konnte er verkauft werden.
Ausbildung
Die Herstellung von Schuhen ist komplex, aber profitabel. Ein Lehrling muss damit rechnen, 8 bis 10 Jahre in die Ausbildung als Schuster zu investieren. Ein Lehrling ist besonders damit beschäftigt, Sohlen herzustellen - feinere Arbeiten wie das Schneiden und das Nähen übt oft der Meister selber aus.
Werkstatt
Eine Schusterei ist eine Werkstatt, die einfach ausgestattet ist - eine Werkbank wird benötigt, sowie Nägel, ein Hammer, und ein Ledervorrat.