Taufe

Aus Scriptorium
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Die Taufe ist der Vorgang, durch welchen ein Mensch, zumeist ein Säugling, in die Kirche eingeführt wird.

Taufe im römischen Katholizismus

Die Taufe ist das erste Sakrament, das ein römisch-katholischer Christ in seinem Leben empfängt. Durch das Bad der Taufe wird der Mensch in Christus wiedergeboren. Das heißt: Er wird von der Erbsünde gereinigt, der Macht des Bösen entrissen und stattdessen Christus übereignet, der durch den Heiligen Geist göttliches Leben in ihn eingießt; außerdem wird der Getaufte durch dieses Sakrament der Kirche eingegliedert. Die Taufe prägt sich dem Getauften unauslöschlich ein, und er kann ihre Gnade nie mehr ganz verlieren, wenn er auch natürlich infolge eines sündenhaften Lebens nach seinem Tode mit der ewigen Verdammnis bestraft werden kann. Umgekehrt kann aber niemand, der die Taufe nicht empfangen hat, obwohl er die Möglichkeit dazu gehabt hätte, nach dem Tode in das ewige Leben eingehen.

Seit der frühen Christenheit wurde die Taufe einer ganzen Gruppe von Bewerbern, die sich über Wochen oder sogar Monate auf dieses Sakrament vorbereitet hatten, zusammen gespendet, und zwar zentral in der Osternacht (= die Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag) vom Bischof. Im Hochmittelalter, als in Mitteleuropa praktisch alle Menschen Christen waren, verlor der Aspekt der Initiation, dass also die Taufe einen Menschen zu einem Mitglied der Kirche macht, im Bewusstsein der Menschen immer mehr an Bedeutung, weil es ja nichts Besonderes mehr war, dieser Kirche anzugehören. Stattdessen rückte die von den Sünden reinigende und das ewige Leben ermöglichende Wirkung der Taufe in den Vordergrund, verbunden mit der Angst davor, ungetauft zu sterben und damit fast schon automatisch nach dem Tode in die Hölle zu kommen.

Angesichts der hohen Säuglings- und Kindersterblichkeit ging man daher immer mehr dazu über, Kinder möglichst bald nach ihrer Geburt zu taufen, meist im Alter von wenigen Tagen (siehe auch unten die Nottaufe). Damit entfiel nicht nur die erwähnte Vorbereitungszeit auf die Taufe, das sog. Katechumenat, sondern es traten auch andere Veränderungen ein, von denen für die Feier der Taufe die folgenden besonders wichtig sind: Die Taufe wurde nicht mehr in einer zentralen Feier einer ganzen Gruppe von Bewerbern gespendet, sondern einzelnen Säuglingen kurz nach ihrer Geburt. Vor allem aber wurde die Taufe nicht mehr in der Bischofskirche durch den Bischof gespendet, sondern vor Ort, also meist in der Pfarrkirche, durch einen entsprechenden örtlichen Geistlichen. Das führte in der Praxis zu einer starken Vereinfachung des Taufrituals, die wohl noch über die Vereinfachungen, die sich schon in den schriftlichen Quellen finden, hinausgeht.

Die Taufe, die früher in einem feierlichen Gottesdienst erfolgte, konzentrierte sich seit dem Hochmittelalter daher immer stärker auf den eigentlichen Taufakt. In diesem wie auch im ganzen Taufgottesdienst waren einige ritualisierte Dialoge zwischen dem taufenden Priester und dem Täufling vorgesehen. Da ein Kind im Alter von wenigen Tagen natürlich nicht selbst sprechen konnte, antworteten seine Paten für ihn.

Details zum Ablauf des römisch-katholischen Taufgottesdienstes findet man auf der entsprechenden Seite.

Anerkennung von Taufen unter den Kirchen

Zwischen den Ostkirchen und der römisch-katholischen Kirche werden Taufen stets anerkannt.


Römisch-katholische Kirche