Jerusalemer Garnison
Der Begriff "Jerusalemer Garnison" bezeichnet die städtische militärische Besatzung des Davidturms, der Stadtmauern von Jerusalem, und anderen strategisch wichtigen Stellen wie zum Beispiel von Märkten.
Größe
Die Jerusalemer Garnison beinhaltete in etwa 500 Mann. Diese Anzahl konnte beliebig vergrößert werden, wenn Gefahr in Anzug war - vor allen Dingen durch Bürgern, die zu Waffen gerufen werden würden, wenn ein feindliches Heer im Anmarsch war. Zu dieser Zahl gehören auch die persönlichen Gefolgsleute von Rittern, welche in der Garnison dienen.
Struktur
An der Spitze der Garnison stand der Vizegraf von Jerusalem, der aufgrund seines umfangreichen und zivile und richterliche Aufgaben umfassenden Portfolios viele militärische Kompetenzen auf den Hauptmann der Garnison delegierte. Dieser hatte das unmittelbare militärische Kommando. Darunter standen die Ritter und Edelknechte, und darunter wiederum die Waffenknechte.
Manche der Ritter der Garnison dienten nur zeitweise - manche gar nur zwei oder drei Monate im Jahr. Diese bekamen dafür freilich weniger Geld als ständige Männer der Garnison.
Pflichten
Die Aufgabe der Garnison war es vor allen Dingen, die Königin und ihren Besitz (das heißt, die Stadt Jerusalem) zu schützen. Des bedeutet, dass die Garnison ihre Aufgabe darin verstand, die Mauern von Jerusalem zu verteidigen - nicht darin, Stadtwache oder gar Detektiv bei Verbrechen zu spielen. Sie waren in keiner Weise der Öffentlichkeit verpflichtet, und es wurde von ihnen erwartet, dass sie gegen jeglichen bürgerlichen Aufstand wider die königliche Macht brachial einschritten.
Die Männer der Garnison hatten folgende Aufgaben:
- Verteidigung der Mauer
- Patrouille der Mauer
- Überwachung von Märkten und seinen Teilnehmern
- Erstickung von Revolten
- Bewachung des Davidturms und des Vizegrafen
- Vollstreckung von gewissen Urteilen des Bürgergerichts