Speerkampf: Unterschied zwischen den Versionen
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Speere konnten auch, zweihändig geführt, mit dem stumpfen Ende in den Boden gerammt werden, während die Spitze in einem 45-Grad-Winkel in die Höhe ragte – dies war enorm effektiv gegenüber Kavallerieangriffe, da sich dadurch der Speer direkt in den Körper des Pferdes bohrte. | Speere konnten auch, zweihändig geführt, mit dem stumpfen Ende in den Boden gerammt werden, während die Spitze in einem 45-Grad-Winkel in die Höhe ragte – dies war enorm effektiv gegenüber Kavallerieangriffe, da sich dadurch der Speer direkt in den Körper des Pferdes bohrte. |
Aktuelle Version vom 26. März 2016, 02:32 Uhr
Während das Schwert, und der Schwertkampf, adligen Kämpfern und geübten Waffenknechten vorenthalten war, war der Speer die Waffe des einfachen Fußsoldaten. Gleichzeitig nannte man den Speer aber auch den König des Schlachtfeldes – es war die populärste und verbreitetste Waffe, die man in einem Schlachthaufen jeglicher Herkunft sah.
Körperhaltung
Einhändig geführte Speere, allgemein um einiges kürzer als zweihändige Speere, wurden mit einem Schild gehandhabt. Mit der rechten Hand konnte man den Speer somit nach vorne stechen, während man sich hinter seinem Schild verschanzte. Aus diesem Grund waren Schilder von Speerkämpfern oft größer als der Schnitt. Beim Stich nach vorne ging der rechte Fuß nach vorne, um dem Stich mehr Schwung zu verleihen. Die Hand wurde dabei allerdings nicht weitergeführt, als dass der Schild sie nicht beschützen konnte – der Speer hatte schon für sich alleine eine recht gute Weitreiche. Damit konnte ein Soldat Feinde von sich halten, und sich selber beschützen.
Speere wurden auch zweihändig geführt, ohne Schild. Dies verlieh zwar weniger Schutz, war aber billiger und verlieh dem Speerkämpfer größere Möglichkeiten. Ein rechtshändiger Speerkämpfer ergriff in dieser Haltung den Speer vorne mit der rechten und hinten mit der linken Hand. Stiche wurden ausgeführt, während sowohl die Schultern wie auch die Hüften gegen den Uhrzeigersinn rotierten, um dem Stich mehr Schwung zu verleihen. Diese grundlegende Bewegung konnte variiert werden, je nachdem, wo man beim Gegner Lücken fand. Beim Stich nach unten beispielsweise bat es sich auch an, beim Stich den Körper im Uhrzeigersinn zu drehen.
Den Speer zweihändig zu führen hatte den Vorteil, dass man sich nicht nur mit dem Arm, sondern dem ganzen Körper in den Stich hineinlegen konnte. Zudem konnte ein Speerträger auch ohne Schild sich gegen seine Gegner verteidigen – außer, sie schossen mit Pfeilen auf ihn. Aus diesem Grund führen im Kampf viele Speerträger ihren Speer zweihändig; manche haben aber, auf ihren Rücken geschnallt, einen Schild, mit dem sie sich bei einem Angriff mit Pfeilen verteidigen konnten.
Speerhaltung
Speere konnten mit dem Handrücken nach unten oder nach oben geführt werden. Wenn der Handrücken nach oben zeigte, gab dies dem Speerträger mehr Kontrolle über seine Waffe, und man konnte somit auch viel effektiver parieren; zeigte er aber nach unten, so gab dies dem Speerträger die Möglichkeit, mehr Wucht in einen Stich hineinzusetzen, und auch die Reichweite war erhöht.
Speere konnten auch, zweihändig geführt, mit dem stumpfen Ende in den Boden gerammt werden, während die Spitze in einem 45-Grad-Winkel in die Höhe ragte – dies war enorm effektiv gegenüber Kavallerieangriffe, da sich dadurch der Speer direkt in den Körper des Pferdes bohrte.
Kampf
Speere waren recht einfach zu benutzen. Einen Stich mit einem Speer auszuführen, ist recht intuitiv, sowohl mit einem Arm wie auch mit zwei. Dies bedeutete, dass ein Speerkämpfer einen selbst relativ geübten Schwertkämpfer auf Distanz halten konnte. Aufgrund der Reichweite eines Speers konnte man einen Angreifer attackieren, bevor dieser einen erreichen konnte.
Einen Speer konnte man, wenn nötig, sehr schnell vorstoßen. Ein guter Speerkämpfer konnte dabei in mehrere Richtungen – unten, in der Mitte, und oben – stoßen und dies so schnell abwechseln, dass es ganz unberechenbar war und einem Gegner Mühe bereitete, sich zu verteidigen.
Einen Speerkämpfer in Bedrängnis bringen konnte man, indem man sich an seinem Speer vorbeihantelte und den Speer ergreift, sodass der Speerträger den Speer nicht mehr benutzen kann. Für jene Situation war es oft vorteilhaft für den Speerträger, eine Sekundärwaffe wie ein Messer dabei zu haben, oder sich mit Fäusten zu behelfen – denn ein Gegner, der einen Speer mit einer Hand hielt, hatte nur eine Hand zur Verfügung, um sich zu wehren.
Deckung
Ein Speer bestand meistens aus gutem, harten Holz wie Buchen oder Eiche. Dies bedeutete, dass man auch Angriffe mit einem Schwert abblocken konnte, ohne dass der Speer zumindest bei den ersten paar Hieben zersplittern würde. Die bessere Art und Weise, sich zu verteidigen, war aber, einen Schlag mit einem Schwert wegzuschlagen, statt ihn direkt zu blocken. Es war auch möglich, den Speer zurückzuziehen, den Schlag den Gegners ins Leere laufen zu lassen, und zurückzustoßen. Man konnte auch mit dem stumpfen Ende eines Speeres zuschlagen, um seinen Gegner zurückzudrängen, und ihn als Stab benutzen und damit zuschlagen – dies war erstaunlich effektiv, und somit ließ sich der Speer auch als Waffe im nahen Kampf verwenden.