Edelknappe: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 29. Januar 2014, 02:48 Uhr
Ein Edelknappe ist ein Adeliger der bei einem Ritter in die Ausbildung geht, um das Waffenhandwerk zu erlernen. Beide können auch als Schildträger (lat. scutarius, franz. écuyer) bezeichnet werden, was daher kommt, dass sie ihren Herren oft den Helm oder auch den Schild nachzutragen hatten.
Die Ausbildung beginnt in der Regel mit sieben Jahren als Page und dauert vierzehn Jahre. Als Page lernt der junge Ritteranwärter höfische Umgangsformen. Er hat seinem Herren das bessere Fleisch zuzubringen und den Weinbecher zu füllen; und auch sonst hatten er sich um das Wohl seines Herren zu kümmern. Botengänge jedweder Art und das Helfen beim Ankleiden und die Versorgung der Pferde sind auch die natürlichen Aufgaben eines Pagen. Auch schläft er meist in der Kammer seines Herren vor dessen Bettstadt um ihn zu beschützen.
Nach den ersten sieben Jahren wird der junge Adelige von einem Priester zum Edelknappen erhoben. Bei dieser Zeremonie erhält der Knappe ein geweihtes Kurzschwert. Fortan wird der Knappe an allen Waffen ausgebildet und muss die Rüstung seines Herren in Ordnung halten und seinem Herren helfen diese anzuziehen. Er hat ihn im Krieg zu begleiten und ihm die Waffen zu reichen, ihm auf dem Schlachtfeld aufzuhelfen, wenn er gestürzt oder sein Pferd getötet worden ist und ihm bei Bedarf ein neues Pferd zuzuführen. Auch muss er seinem Herrn die gefangenen Gegner vom Feld zubringen und bewachen.
Auch das Versorgen der Wunden kommt dem Knappen zu. So konnte wohl jeder Knappe eine Wunde nähen.
Wenn sein Herr gefallen war, ist es die Aufgabe der Knappen und Pagen diesen von Schlachtfeld zu bergen und zur heimatlichen Burg zu überführen. Ausgerüstet mit Schild, Eisenhut, Kurzschwert, Streitkolben oder Streitaxt, darf er mitunter selbst am Turnier (insbesondere am Massenkampf, der Buhurt) teilnehmen.
Wenn der Knappe die Ausbildung zum Ritter nach vierzehn Jahren beendet hat kann er, wenn er ein Erstgeborener und noch dazu ein vermögender Mann ist, die Ritterwürde erwerben. In den meisten Fällen aber schloss sich der nun Ritterbürtige als Edelknecht einem Herren an, um bei diesem aufzufallen und im günstigstem Fall mit einem Lehen belohnt zu werden. Alternativ dazu kann er auch einfach das Gut seines Vater übernehmen. Oft dienen Edelknechte auch ihren älteren Brüdern, die schon das Erbe angetreten hatten.