Sklave

Aus Scriptorium

Sklaven waren im MIttelalter nicht so verbreitet wie bei den Römern oder später im Zeitalter des Kolonialismus - allerdings waren sie stets präsent. Insbesondere die Levante und Ägypten waren wichtige Umschlagsorte für Sklaven.

Sklaverei im Königreich Jerusalem

Als das Königreich Jerusalem im ersten Kreuzzug eingenommen wurde, erbten die Kreuzfahrer von den Fatimiden und den Seldschuken viele etablierte gesellschaftliche Systeme, unter anderem Sklaverei. Die meisten Einheimischen waren keine Sklaven, aber die Kreuzfahrer machten viele Kriegsgefangene, welche anschließend Sklaven der Kreuzfahrer wurden.

Sklaven waren, unabhängig von ihrer Religion, die niedrigste und geringfügigste Bevölkerungsschicht des Königreichs Jerusalem. Anders als in Nordeuropa, wo der Sklavenhandel im 12. Jahrhundert unprofitabel geworden war, blühte er weiterhin im Mittelmeerraum. Viele Sklaven waren Abkömmlinge von muslimischen Kriegsgefangenen im ersten Kreuzzug, oder muslimische Kriegsgefangene in späteren Feldzügen, welche gezwungen wurden, den Franken zu dienen. Allerdings hatten auch einige Syrer, Muslime und Juden Sklaven. Es war im Königreich Jerusalem generell verboten, sich christliche Sklaven (inklusive Sklaven, die zum Christentum konvertiert waren) zu halten - doch dieses Verbot wurde ziemlich oft missachtet.