Palatini

Aus Scriptorium

Die Palatini wurden von Königin Melisende im November 1132 ins Leben gerufen, nachdem ihr Mann Fulko von Jerusalem in der Grabeskirche durch einen Assassinen ermordet wurde. Ihre Aufgabe - ihre einzige Aufgabe - ist der Schutz der Königin, sowie der ihrer Familie. Es handelt sich um eine elitäre Einheit, die niemals mehr und niemals weniger als zwölf Mitglieder zählen soll. Die Königin selbst sucht sich die Palatini aus, sich initiativ darum zu bewerben macht in aller Regel keinen Sinn. Wer aus eigenem Interesse heraus ein Mitglied dieser Einheit werden möchte, dem ist anzuraten, sich mit einem der Günstlinge von Königin Melisende gut zu stellen, denn dieser hätte möglicherweise die Gelegenheit, ihr ein neues Mitglied anzuempfehlen. Wer ein Palatinus ist, genießt viele Rechte und Privilegien, muss hierfür allerdings auch einige Einschränkungen in seinem Leben in Kauf nehmen.


Voraussetzungen für die Aufnahme

- Ein Palatinus muss unverheiratet sein.
- Ein Palatinus muss als sehr guter Schwertkämpfer und loyaler Mensch gelten. Vor der Aufnahme wird er durch einen von Melisendes Gefolgsmännern sowohl im Kampf als auch im Gespräch erprobt - erst hiernach entscheidet die Königin endgültig über die Aufnahme.
- Ein Palatinus muss in jeder Hinsicht gesund sein und einen guten Leumund haben.
- Ein Palatinus muss jedweden Besitz vor der Aufnahme entweder an die Königin abgeben, oder aber an einen Verwandten 'vererben' (Ausnahme stellen natürlich Rüstung, Waffen, Schmuck, Pferde, etc. dar, die ja zum Bestreiten eines normalen Lebens gehören.).
- Die meisten Palatini sind nicht jünger als zwanzig Jahre und nicht älter als fünfunddreißig. Eine feste Dienstzeit ist nicht vorgeschrieben, hierüber entscheidet alleinig die Königin.
- Ein Palatinus muss seinen Eid an der Königin auf Gott schwören und dies in Anwesenheit mehrer Geistlicher und aller anderen Palatini tun.


Gebote & Pflichten

- Ein Palatinus darf während seines Dienstes niemals heiraten. Eine zölibatäre Lebensweise ist nicht vorgeschrieben, sollte sich aber aufgrund des unverheirateten Status als selbstverständlich verstehen. Das Kind eines Palatinus wird nicht akzeptiert und muss, so dieser Fall eintritt, in ein entferntes Kloster gegeben werden. Seine Pflichten verlangen völlige Aufgabe jeder familiären Lebensweise und völlige Hingabe an seine Aufgaben.
- Ein Palatinus muss immer für die Königin greifbar sein und darf Jerusalem nicht ohne deren Erlaubnis oder Anweisung verlassen.
- Ein Palatinus darf keine Verbindlichkeiten haben, außer bei der Königin. Er darf keine Eide schwören, keine Schulden machen und keine Lehen besitzen, egal welcher Art. Er darf nur einen Pagen oder Knappen, aber keinerlei Bedienstete unterhalten und darf dementsprechend auf das Dienstpersonal der königlichen Pfalz zurückgreifen.
- Ein Palatinus muss unbestechlich sein. Er darf keine Geschenke und keine Löhne von anderen Leuten als der Königin selbst entgegennehmen und ist dazu verpflichtet, solche abzulehnen. Auch darf er anderen keine 'Gefälligkeiten' erweisen.
- Ein Palatinus darf niemals in der Öffentlichkeit Partei für oder gegen ein Mitglied der Gesellschaft ergreifen, auch nicht in Streitigkeiten und ist dazu verpflichtet, Neutralität in allen Konflikten zu wahren, solange die Königin selbst keine Partei ergreift. Alles, was ein Palatinus tut, tut er stellvertretend für die Königin.
- Ein Palatinus ist dazu angehalten, einen royalblauen Mantel mit einem goldenen Kreuz als Fibel zu tragen - das Kreuz stellt das Wappen des Hauses dar. Außerdem muss ihr Waffenrock in blauer Farbe gefärbt sein. Die Kleidung darf keine heraldischen Zeichen zeigen.


Der Alltag eines Palatinus

- Es sind immer sechs Palatini zeitgleich im Dienst - immer von Mittag bis Mitternacht, während die anderen Freizeit haben. Zwei von den diensthabenden Palatini schützen in diesem Zeitraum die Königin, zwei den Prinzen Balduin und zwei den Prinzen Amaury. Sie nehmen an allen Aktivitäten teil und weichen nicht von der Seite der Monarchen.
- Reist die Königin, sind grundsätzlich sechs Palatini an ihrer Seite, während sechs bei ihren Söhnen verbleiben.
- Ein Palatinus lebt im Palast in unmittelbarer Nähe zur Königin. Er erhält dort das beste Essen und sitzt, so es keine hochrangigen Gäste gibt, mit der Königin an der Tafel, sofern diese nicht für sich zu speisen wünscht.
- Alle Palatini sind gleich. Es spielt keine Rolle, welches Alter und welche Herkunft ein Palatinus hat, es gibt keinen ernannten Anführer mit Ausnahme der Königin höchstselbst. Ein Palatinus braucht und darf von keinem anderen als der Königin Befehle entgegen nehmen.
- Palatini sind dazu angehalten, viel an ihren Waffenfertigkeiten zu feilen und sollten dies täglich mindestens für zwei Stunden tun.


Privilegien

- Ein Palatinus ist immer ein Ritter. Hatte er zuvor einen niedrigeren Stand, so erhält er durch die Königin den Ritterschlag und die finanziellen Mittel für den ritterlichen Stand.
- Ein Palatinus erhält sämtlichen Lohn ausschließlich von der Königin und wird sehr gut von ihr unterhalten. Er erhält ausgezeichnete Ausrüstung.
- Ein Palatinus genießt ein extrem hohes Ansehen und den vollumfänglichen, persönlichen Schutz der Königin sowie eine große Nähe zu ihr.
- Ein Palatinus besitzt königliche Autorität, was bedeutet, dass er Anweisungen der Königin im gesamten Hoheitsgebiet durchsetzen kann und jeder ihm Gehorsam schuldig ist - vom unfreien Bauern bis zum Fürsten.
- Palatini bewachen die Königin auch während einer Tagung der Haute Cour, wo sie zwar weder stimm- noch sprechberechtigt sind, aber viele Entscheidungen mitverfolgen können. Meistens sind die zwei von ihnen anwesend, welche gerade Dienst haben.
- Ein Palatinus, der von der Königin freigegeben wird, wird in aller Regel anschließend mit einem großzügigen Lehen oder Amt ausgestattet. Wer Palatinus war, hat gute Aussichten für die Zukunft, da Melisende Treue stets reich belohnt und ohnehin lieber ihre treuesten Gefolgsleute in hohen Ämtern sitzen sieht. Wer ihr lange Jahre treu war, wird ihr Land auch nach ihren Vorstellungen verwalten.
- Ein Palatinus darf weiterhin sein eigenes Wappen führen, erhält aber das Kreuz von Jerusalem hinein.


Die Palatini

Siehe Ämterübersicht