Kategorie:Bildung

Aus Scriptorium

Im Mittelalter war die Alphabetisierung niedrig, und daher auch der Bildungsstand. Besonders bei Bauern, Tagelöhnern und Dienern war Bildung unwahrscheinlich. Tatsächlich kam es vor, dass Herren ihren Untergebenen verboten, Bildung zu erhalten. Dies illustriert eine eher bildungsfeindliche Gesellschaft - Bildung wurde als etwas gesehen, was für Stubenhocker und introvertierte Exzentriker war, nicht etwas für die breite Öffentlichkeit. Daher war ein Mindestmaß an Bildung, ganz anders als heute, nichts Selbstverständliches.

In großen Städten aber, wie Jerusalem, existierten Domschulen für Kinder und Jugendliche. In weniger guten und fundierten Domschulen lernten Schüler (kaum bis nie Schülerinnen) bloß, lateinische Hymnen und Lieder zu singen; Lesen und Schreiben zu erlernen war durchaus nicht selbstverständlich. Gut finanzierte Domschulen aber, wie die von Jerusalem, boten eine solide Ausbildung nicht nur in Latein und Lesen und Schreiben, sondern auch in den Septem Artes Liberales. Es gab auch Klosterschulen für Städte und Ortschaften, in denen sich keine Kathedralen befanden - in ihnen war die Ausbildung meistens noch oberflächlicher, wobei Klosterschulen oftmals Kinder aus armen Familien erzogen, während Domschulen immer sehr teuer waren.

Allgemein war das Bildungssystem sehr elitistisch. Lehrbücher waren teuer; dies machte es fast unmöglich, sich eigenständig zu bilden - daher war es die günstigste Bildungsvariante, einen Lehrer zu engagieren, auch wenn dies teuer genug war.

Im frühen 12. Jahrhundert gab es erst 2 Universitäten im christlichen Abendland - die Universität von Bologna (an der nur Rechtswissenschaften gelehrt wurden) und die Universität von Salerno (wo nur Medizin gelehrt wurde). Erst im Laufe des späteren Jahrhunderts würden Universitäten wie die Sorbonne in Paris, Oxford, Montpellier und Padua entstehen.

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