Waffen und Rüstungen

  • Falls jemand was über Waffen und Rüstungen wissen, oder mitteilen will, kann er das hier tun. Huldigt mir dafür :D


    So, ich mach den Anfang. Zu unserer Zeit sind arabische Säbel noch bei weitem nicht so krumm wie in späteren Jahrhunderten und auch noch durchaus zum Zustechen geeignet. Zur Veranschaulichung zwei Flaggen Saudi-Arabiens. Die abgebildeten Säbel haben ungefähr die Form, die bei uns geläufig sein dürfte.


    1)Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen.
    2)Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen.


    Nur so, nur damit keiner auf die Idee kommt, solch abstrus krumme Schwerter zu beschreiben ^^


    Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen.


    Edit durch Al Thi'b: Bitte keine Hotlinks zu fremden Hosts, solange diese nicht explizit genehmigt sind. Sorry + Danke.

    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen. Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen. Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.
    Seine Gnaden Balian von Ibelin, Baron von Ibelin und Herr von Ramla
    Adliger von Jerusalem
    Ritter, Konstabler der Grafschaft Jaffa

  • Ich werd hier mal Aufführen was Ausrüstung so kostet und den Wert dazuschreiben die der Kaufkraft heute endstricht. So das man mal ein Bild bekommt was die Preise so aussagen.


    Zaumzeug 10 Denar / 160 Euro
    Mantel 12 Denar / 192 Euro
    Sporen 20 Denar / 320 Euro
    Lanze 51 Denar / 816 Euro
    Schild 86 Denar / 1.370 Euro
    Steigbügel 126 Denar / 2.016 Euro
    Helm 410 Denar / 6.560 Euro
    Schwert mit Scheide 300-500 Denar / 4.800 -8.000 Euro u.mehr
    Kettenhemd 820 Denar / 13.120 Euro
    Gamaschen etc. 410 Denar / 6.560 Euro
    Brünne 800 Denar / 12.800 Euro
    Pferd (Saumross) 800 Denar / 12.800 Euro
    Schlachtross 5000 - 8000 Denar / ab 80.000 128.000 Euro u. mehr


    Das macht wenn wir mal zusammenfassen und uns ansehen was ein Ritter so besitzen musste um sich den Ritterstand leisten zu können mit dem Werten in Euro um es zu veranschaulichen.


    Schwert mit Scheide 300-500 Denar / 4.800 -8.000 Euro u.mehr
    Lanze 51 Denar / 816 Euro
    Schild 86 Denar / 1.370 Euro
    Gamaschen etc. 410 Denar / 6.560 Euro
    Helm 410 Denar / 6.560 Euro
    Kettenhemd 820 Denar / 13.120 Euro
    Brünne 800 Denar / 12.800 Euro
    3 Pferde 2.400 Denar / 38.400 Euro
    ein Schlachtross ab 5000 Denar / 80,000 Euro
    Summe rund 10.277 Denar / 164.432 Euro


    Da ist jetzt kein Personal und deren Kosten dabei sondern rein das Materielle aber das kommt noch dazu.
    Hinzu kommt das ein Schlachtross etwa 15 kg Hafer am Tag frisst ein Saumross etwa die Hälfte. Heißt ca. 36 kg Hafer am Tag für alle und 13.140 Kg Hafer im Jahr. Das sind bei 3 Denar pro Kg 39.420 Denar / 630.720 Euro im Jahr nur Unterhalt für die geforderten Pferde. Heu und den anderen Schnups las ich mal weg der Unterhalt für die Pferde war so oder so der größte Posten.


    Ich denk das erklärt auch das man nicht einfach so Ritter werden konnte sonder sich das auch leisten können muss. Ohne eigenes Lehn in Form von Land oder wenigstens ein Rentenlehen sprich ein lebenslanges Gehalt, werden sich das nicht viele, also höchstens der Hochadel leisten können. Das dürfte erklären warum die meisten die man eigentlich für Ritter hält eigentlich Edelknechte sind. Ich will nur noch mal drauf hinweisen das es rein gar nichts ausmacht Edelknecht zu sein. Ritter mit Schwertleite waren wirklich nur die wenigsten. Ausgemacht hat das im Altag aber so ziemlich nichts.


    Und wenn man sich jetzt mal die Preise für ein Kettenhemd ansieht. Dann denke ich das klar wird das ein Waffenknecht mit einem Sold von 2-6 Denar am Tag und zwischen 730 – 2190 Denar im Jahr. Dann wohl eher selten ein richtiges Kettenhemd gehabt haben wird. Sondern schon froh war wenn er einen Helm aus Eisen und eine Lederrüstung hatte. Was auch für viele Edelknechte der Fall gewesen sein wird. Weil mit dem sparen war das so einen Sache wenn man nicht nur von Luft und Liebe leben wollte. Viele Edelleute hatten nicht mehr als ihre Abstammung und den Sold den sie bekamen, deshalb waren sie Edelknechte.


    Hier mal die Ausrüstung eines gut ausgestatten Waffenknecht.


    Mantel 12 Denar / 192 Euro
    Lanze 51 Denar / 816 Euro
    Schild 86 Denar / 1.370 Euro
    Helm 410 Denar / 6.560 Euro
    Gamaschen etc. 410 Denar / 6.560 Euro
    Pferd (Saumross) 800 Denar / 12.800 Euro
    Also rund 1.769 Denar 28.304 Euro
    Das ist bei einem Waffenknecht also schon nicht ohne.


    // edit da hab ich doch hier und da eine Null vergessen

    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen. Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.
    Seine Exzellenz Adam II. de Béthune, Baron von Bethsan
    Ehemann der Eléonore de Candé
    Adliger von Jerusalem
    Ritter

    2 Mal editiert, zuletzt von Adam II. de Béthune ()

  • Erstmal Danke für die Auflistung, wenn deine Zahlen Hand und Fuß haben, können wir das in die Preis und Dinstleitstungsliste übernehmen :)


    Ich halte jedoch nichts von dem Vergleich mit den Zahlen in Euro. Wir leben heut in einer ganz anderen Gesellshaft und man kann das daher nicht vergleichen. Ich schreibe da gerne nochmal. Montag was ausführlicheres zu, bin das WE ja wie und schreibe grad nur vom Smartphone. :)

  • Ich hab hier noch mal einen interessanten Link gefunden.


    Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen.


    Es geht zwar vorwiegend um Rüstungen aus der Zeit von 1066 aber es sind viele Abbildungen aus unserer Zeit und auch schöne erklärungen. Ich selbst war jetzt etwas überrascht das man den Schulterrimen des Schildes auch während der Schlacht um den Hals hatte. aber gut so kann man den Schild auch einfach loslassen und nach hinten schupsen.

    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen. Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.
    Seine Exzellenz Adam II. de Béthune, Baron von Bethsan
    Ehemann der Eléonore de Candé
    Adliger von Jerusalem
    Ritter

  • Ja, interessanter Link, habe da neulich auch schon drin gestöbert. Man muss nur bedenken, dass es seit Hastings auch noch ein paar Veränderungen gab. Es gibt ja praktisch gar keine schwer gepanzerte Infanterie mehr, es sei denn, die Ritter steigen von ihren Pferden. Aber das werden sie wohl, gerade hier bei uns, wohl eher selten machen.


    Und die Waffenknechte bzw. Söldner sind ja meistens doch um einiges dürftiger ausgerüstet.


    Ich denke der Schildwall, wie ihn die Sachsen bei Hastings verwendet haben, wird bei uns kaum eine Rolle spielen. Außer wenn man vielleicht einen strategisch günstigen Punkt verteidigen möchte.

  • Stimmt das ist mir auch klar. Vor allem hat sich die Kavallerie verändert das stimmt. Aber die Rüstung hat noch keinen so großen Sprung gemacht. Nur die Panzerhemden sind länger geworden und die Unterarme sind nun bedeckt und man hat die Fäustlinge dran. Aber der Helm hat sich nicht wesentlich verändert.
    Aber mir ging es um die Abbildungen aus dem 12Jh so kann sich jeder ein Bild machen wie ein Ritter zu unserer Zeit aussah.
    Was die Waffenknechte betraf hast du aber Recht aber das betraf auch den niederen Adel ohne eigenes Lehn. Meinst war da Filz oder Lederrüstung angesagt.

    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen. Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.
    Seine Exzellenz Adam II. de Béthune, Baron von Bethsan
    Ehemann der Eléonore de Candé
    Adliger von Jerusalem
    Ritter


  • (ooc: Ich hab das mit den drei Pfund jetzt einfach mal so übernommen, in der Annahme, dass das auch stimmt. Ich habe nämlich selber keine Ahnung, wie schwer so ein Kurzschwert ist ;) )


    Für ein Kurzschwert wären das zwei Pfund zu viel, drei Pfund ist angemessen für ein zweihändig geführtes Langschwert (keinen Bidenhänder), zwei Pfund für ein Kampfschwert und ein Pfund für ein Kurzschwert, wobei gerade das bekannteste Kurzschwert, das Gladius hier aus der Reihe fällt, da es wegen seiner sehr breiten Klinge ziemlich schwer ist. :)

    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen. Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen. Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.
    Seine Gnaden Balian von Ibelin, Baron von Ibelin und Herr von Ramla
    Adliger von Jerusalem
    Ritter, Konstabler der Grafschaft Jaffa

  • Danke Balian.... na ja ich bin von dem ausgegangen, was Adam geschrieben hat, aber dann änder ich das einfach ab :)

    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.
    Meister Bhreac McLeod
    Ehemann der Ailis McLeod
    Franke von Jerusalem
    Waffenschmied (Meister)

  • Also mein Schaukampf - Langschwert hier hat 1,7 kg, was ja etwas mehr als drei Pfund ist. Das ist aber auch wirklich eines mit recht langer Klinge und langem Griff. Das von Al Thi'b ist ein ganz normales Ritterschwert, wie es wohl in unserer Zeit am verbreitetsten war, denke ich und das wiegt 1,5 kg, also ziemlich genau drei Pfund.


    Aber nur ein Pfund für ein Kurzschwert... ich weiß ja nicht. Das ist ja nicht schwerer, als ne Tüte Mehl. ^^

  • Naja die Schaukampfschwerter sind durch die nicht abgeschliffenen Kanten aber auch ein wenig schwerer - um das Verletzungsrisiko zu senken. Ich denke schon, dass man ein bisschen abziehen kann. :)


    Aber 1 Pfund erscheint mir auch ziemlich wenig. Ist dann eher ein größerer Dolch mit nicht sonderlich viel Stabilität, meinem Empfinden nach. ^^

  • Irgendwie ist es ohnehin schwer eine Definition für "Kurzschwert" zu finden, die es von einem normalen Ritterschwert abgrenzt...


    Aber du hast recht, Schaukampfschwerter sind wohl wirklich schwerer.

  • Gut, so einfach wie ein, zwei, drei Pfund ist es tatsächlich nicht. Ein Langschwert reicht so von 1,3 bis maximal 2 Kilo, ein Kampfschwert kann auch so über 1 Kilo wiegen und ein Kurzschwert ist eben leichter und kürzer als ein Kampfschwert. Mit Kurzschwertern ist das auch tatsächlich so ne Sache, sie sind jetzt kein "Mythos", aber es jetzt nicht so, dass im Mittelalter ein besonderes Kurzschwert existierte, das unterhalb des Kampfschwerts rangierte. Es wird kürzere Schwerter gegeben haben, auch einschneidige wie ein Falchion oder Malchus, die wohl die bevorzugte Waffe begüterterer Bürgerlicher gewesen sein dürften und in der Regel weniger fein gearbeitet waren als Ritterschwerter und auch nicht so gut ausbalanciert sein mussten, da man sie kaum anders als eine Machete verwendete. Das Kurzschwert per se fällt eigentlich eher in die Antike oder die Frühe Neuzeit/Spätmittelalter, mit Exemplaren wie Gladius, Sax, Xiphos, Katzbalger und Schweizerdegen.

    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen. Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen. Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.
    Seine Gnaden Balian von Ibelin, Baron von Ibelin und Herr von Ramla
    Adliger von Jerusalem
    Ritter, Konstabler der Grafschaft Jaffa

  • Das Thema finde ich sowieso sehr interessant. Das Schmieden von Schwertern allgemein. Ich hab hier gerade mal in eine Dokumentation auf YouTube rein geschaut. Dort wurde auch nochmal erklärt, wie viel schlechter mittelalterlicher Stahl war. Damals konnte man die Schlacke nicht vollständig aus dem Eisen lösen und auch nicht so viel Kohlenstoff zuführen, wodurch die Schwerter weicher und auch brüchiger wurden. Wirklich richtig guter Stahl wird enorm teuer und selten gewesen sein.

  • Deswegen war mein Schwert aus bestem Toledostahl als Geschenk für den König ja auch so wertvoll, undankbares Gesindel :D

    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen. Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen. Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.
    Seine Gnaden Ramiro de Luna
    Adliger von Jerusalem
    Ritter

  • Versieht Bhreac seine Arbeiten eigentlich auch mit einem speziellen Namenszug oder etwas dergleichen, als "Markenzeichen?"


    Und ich habe eben was interessantes gelesen, was ich noch los werden wollte: Und zwar wird Eisen ja Kohlenstoff mithilfe von Holzkohle zugeführt um daraus Stahl zu machen. Und es wurde angedeutet, dass man statt Holzkohle auch verbrannte Knochen nehmen könnte. Beispielsweise die eines Bären, oder anderen "starken" Tieres, oder sogar die eines Vorfahren. So würde nach mittelalterlicher Vorstellung die Stärke dieser Tiere, oder des Vorfahren, in das Schwert übergehen. Wobei das mit dem Vorfahren wohl kein so besonders christliches Verhalten wäre. ^^


    Aber zum mittelalterlichen Mensch passt dieses Denken eigentlich sehr gut, daher wollte ich das hier nochmal schreiben. :)

  • Hmmm.... ja, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass er das tut. Habe ich mir bisher aber noch keine Gedanken drüber gemacht. Ich überlege mir mal was Bhreac so als 'Markenzeichen' benutzen könnte. Das hat er dann aber bei allen auch bisherigen Arbeiten verwendet und fängt damit nicht jetzt erst an.


    Oh... das ist wirklich sehr interessant. Es mag sein, dass es kein sehr christliches Verhalten ist, aber wie viele alte heidnische Riten wurden auch im Mittelalter immer noch praktiziert, auch wenn sie nicht christliche waren...
    Ich könnte mir das durchaus auch vorstellen, dass es Leute gibt, die eine solche Waffe haben wollen.

    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.
    Meister Bhreac McLeod
    Ehemann der Ailis McLeod
    Franke von Jerusalem
    Waffenschmied (Meister)

  • Da ich meinen Laptop am Sonntag vergessen hab wie ich in die Kaserne gedüst bin ist die Diskussion ja mal voll an mir vorbei gegangen. Schade denn das ist eines meiner Themen. Ich hatte das aus dem Buch von Michael Prestwich „Ritter“ Der das Idealgewicht eines Schwertes mit in etwa 3 Pfund angibt. Ich bin einfach davon ausgegangen das unser Schmied ein Schwertgeschmiedet hat das in etwa da liegt.


    Hü ist mir das mit dem Kurzschwert entgangen? Ich bin von einem Ritterschwert ausgegangen. 8|

    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen. Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.
    Seine Exzellenz Adam II. de Béthune, Baron von Bethsan
    Ehemann der Eléonore de Candé
    Adliger von Jerusalem
    Ritter

  • Ja, ist ein Kurzschwert :)
    Ist ja nicht für einen Ritter, sondern einen Waffenknecht ;)
    Aber macht ja nichts, wir ändern es dann eben jetzt beide auf das entsprechende Gewicht und gut ist ^^

    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.
    Meister Bhreac McLeod
    Ehemann der Ailis McLeod
    Franke von Jerusalem
    Waffenschmied (Meister)

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!