1) Wie lautet Euer Name?
-> Aldéric d'Éperon
2) Wann wurdet Ihr geboren?
-> Im Jahre des Herrn 1105
3) In welchen Stand wurdet Ihr hineingeboren?
-> Dem zweiten Stand
4) Welchem Volk gehört Ihr an?
-> Franke
5) Welche Religion ist die Eure?
-> Römisch-Katholisches Christentum
6) Wo wohnt Ihr?
-> In Jerusalem oder in Tiberias
7) Habt Ihr Familie in Jerusalem?
-> Nein
Gibt es irgendwelche Besonderheiten über Euch zu wissen? Was seid Ihr von Beruf?
-> Ich bin ein Ritter des Fürsten Guillaume von Tiberias.
9) Was ist Euer Begehr in unserem Königreich?
-> Mein Begehr ist es meinem Fürsten zu dienen, das Königreich und die Königin zu schützen, den Armen und Schwachen zu helfen und Gottes geboten zu folgen.
10) Wer ist Euer Gesicht?
-> Howard Corlett
Der Probepost:
"So schwöre ich, Euch meinem Lehnsherrn und Fürsten, allzeit mit meinem Rat und mit meinem Schwert zu dienen. Ich schwöre die Heilige Kirche zu beschützen und alle heiligen Orte zu verteidigen. Ich schwöre die Armen und Frauen zu schützen, die Pilger und die Schwachen. Ich schwöre den Lehren unseres Herrn Jesus Christus zu folgen und niemals Unrecht zu tun. Ich schwöre meinem Herrn niemals Schande zu machen und stets alles zu geben um ihn und die seinen zu schützen. Ich schwöre ewige Treue, Gefolgschaft und Verbundenheit mit meinem Fürsten Guillaume und all denen, die zu ihm gehören. Soll es jemals so weit kommen dass ich diesen Eid breche, dann soll diese Hand, welche ich zum Schwur erhoben habe, zu Staub zerfallen und der Tod soll mich ereilen."
Es war dunkel in dem großen Saal der Pfalz von Tiberias. Dunkel und schummrig einerseits, andererseits aber auch wieder hell, denn es standen dutzende, wenn nicht gar hunderte Kerzen an den Seiten und an der rückwärtigen Wand des Saals. Aldéric selbst kniete. Das lange, kastanienbraune Haar fiel ihm in Locken den Rücken hinab, das ansonsten unbedeckte Haupt war demütig nach vorne geneigt. Der junge Mann trug einen roten Umhang um den Schultern, welchen er soeben von seinem Herrn als Geschenk umgelegt bekommen hatte. Darunter trug er lediglich eine einfache und reine Surcotte aus weißem Stoff. Alles war still im Saal, nachdem er gesprochen und seinen Schwur geleistet hatte. Feierliche Stille herrschte. Aldéric selbst war nervös, angespannt. Aber auch von Glück und von Freude erfüllt. Leises Gemurmel setzte ein, als ein Diener dem Fürsten ein Schwert reichte. Ein einfaches Schwert war es, aber für Aldéric bedeutete es alles. Es war der März des Jahres 1126. Es war 27 Jahre her, seitdem die Heilige Stadt Jerusalem von den Rittern Christi erobert worden war. Und es war der Tag, an welchem Aldéric selbst zu einem jener Ritter werden würde.
Ein Priester segnete nun das Schwert und benetzte auch den knienden Aldéric mit Weihwasser. Es war nun wieder sehr still geworden, als der Fürst das Wort erhob. Seine Stimme erklang machtvoll und stark im Saal. Er sprach davon Aldéric in seinen Dienst zu nehmen, ihn zu schützen und seine Treue zu belohnen. Dann wurde Aldéric aufgefordert sich zu erheben. 21 Jahre alt war er nun, aber er fühlte sich noch keineswegs wie ein Mann. Jetzt gerade fühlte er sich ziemlich klein. Dies hier war die Zeremonie, mit welcher er zum Mann werden würde. Nach diesem Tag war er ein Ritter Galiläas. Ein Ritter in den Diensten des Bären von Tiberias! Stolz strich er unauffällig mit der rechten Hand über den Stoff des Umhangs. Dann sah er geradeaus. Er stand nun und der Fürst legte ihm den Schwertgurt mit der gesegneten Waffe um. Als sich die Schnalle schloss und Aldéric das Gefühl des Schwertes an seiner Seite spürte, legte sich ein leichtes Lächeln auf seine Züge. Fürst Guillaume legte nun seine rechte Hand auf Aldérics linke Schulter.
"Diene mir gut, dann werde ich es dir vergelten. Vom heutigen Tage an bist du ein Ritter des Hauses Bures. Niemand soll die Hand gegen dich erheben, ohne dass er diese Hand verliert. Nimm diesen Schlag hin und keinen weiteren." sprach er und ehe Aldéric sich versah hatte ihm der Fürst mit dem Handrücken an der Wange einen kräftigen Hieb verpasst. Aldéric taumelte kurz zur Seite, dann waren auf einmal dutzende Ritter um ihm, die ihm auf die Schulter klopften und ihm gratulierten. Es war vorbei, die Zeremonie war beendet. Er war ein Ritter...