1) Wie lautet Euer Name?
=Maksimus ibn Butros
2) Wann wurdet Ihr geboren?
= 1115
3) In welchen Stand wurdet Ihr hineingeboren?
= 3. Stand
4) Welchem Volk gehört Ihr an?
= Syrer
5) Welche Religion ist die Eure?
= syrisch-orthodoxes Christentum
6) Wo wohnt Ihr?
= Jerusalem
7) Habt Ihr Familie in Jerusalem?
= Ja
Gibt es irgendwelche Besonderheiten über Euch zu wissen? Was seid Ihr von Beruf?
= Ich bin ein Alchemist.
9) Was ist Euer Begehr in unserem Königreich?
= Unsere Familie lebt schon lange in Jerusalem.
10) Wer ist Euer Gesicht?
= Elyas M'Barek
Leseprobe:
Die Reise war wahrhaftig nicht einfach gewesen: Mit dem Staub der Straßen konnte er durchaus umgehen,ebenso mit der glühenden Hitze des Tages. Was ihm jedoch zu schaffen machte waren die kalten Nächte: Maksimus war Zeit seines Lebens noch nicht gezwungen gewesen, Reisen zu unternehmen,die ihn mehr als einige wenige Stunden Fußweg vom elterlichen Haus wegführten. Ach die Heimat,wie sehr wünschte er sich dorthin zurück! Er hätte sich nur mit seinem Bruder arrangieren müssen.
Er schüttelte den Kopf. Nein,diesem Narren würde er sich nicht unterordnen.
Lieber zog er allein durch das Land,lieferte für seine Mutter dieses Pulver aus,wenn er auch nicht einmal ahnte,wozu es gut sein sollte.
Vor ihm wurden langsam die Mauern der Heiligen Stadt erkennbar.
Er schmunzelte. "Ganz so barbarisch scheinen die Franken ja doch nicht zu sein."
Maksimus blickte gen Himmel, die Sonne näherte sich dem Horizont.
Es wäre noch ein gutes Stück Weges und er war bestrebt,nicht noch eine Nacht im Freien zu verbringen.
Wobei das natürlich auch immer einiges für sich gehabt hatte: Wie oft hatte man schon die Zeit, den Sternenhimmel einmal ausgiebig zu betrachten? "Verdammt,ich hätte eine Sternenkarte machen sollen!" schoss es ihm durch den Geist.
"Ach nein,dafür habe ich ja garnicht die Instrumente. "
Aber er würde sie sicher irgendwann einmal brauchen,denn Alchemie war ja nicht nur das einfache Mischen von Substanzen in der Hoffnung dass daraus etwas neues entstehen würde.
Nein,es war viel mehr ein ganzes System, Wissenschaft und Poesie vereint in perfekter Harmonie.
"Maksimus, du schweifst schon wieder ab."ging es ihm durch den Kopf.
So würde er wohl niemals die Stadt vor Torschluss erreichen.
Eine Nacht in der Kälte wäre dabei sogar noch seine geringste Sorge,viel mehr fürchtete er,überfallen und ausgeraubt zu werden. Er erschauderte bei dem Gedanken, doch weniger um seiner selbst willen.
Viel eher fürchtete er um seine kostbare Ladung,die er auf dem Rücken trug:
Zutaten für das Labor seiner Mutter,auch wenn er,wie so oft,keine Ahnung hatte,wozu sie dienten. Doch seine Mutter würde seine Selbstständigkeit sicher loben,und so bewahrte er die Substanzen mit seinem Leben.
Für ihn selbst ein Schatz von unschätzbarem Wert,doch wer weiss schon,was irgend welche Banditen damit anfangen würden?
Bei diesem Gedanken beschleunigten sich seine Schritte abermals, und tatsächlich erreichte er das Tor gerade noch rechtzeitig.
Trotz der anbrechenden Nacht war das Gewimmel in den Straßen noch beeindruckend, man mochte sich garnicht vorstellen, wie viele Menschen es erst am Markttag sein würden,wenn alle Einwohner und die Bauern der Umgebung Richtung Markt strömten.
Nur noch eine Seitenstraße und er stand endlich vor dem Haus der Familie mitten im syrischen Viertel.
Heimat,süße Heimat.