Das ist eine Antwort auf ein Gesuch von Célestin de Foix, auf den Aubrey de Foix.
1) Wie lautet Euer Name?
Sylvain de Foix
2) Wann wurdet Ihr geboren?
1113
3) In welchen Stand wurdet Ihr hineingeboren?
2. Stand
4) Welchem Volk gehört Ihr an?
Okzitanier
5) Welche Religion ist die Eure?
Römisch-Katholisches Christentum
6) Wo wohnt Ihr?
Nirgends, ich reise mit meinem Vater umher.
7) Habt Ihr Familie in Jerusalem?
Bis auf meinen Vater habe ich keine familiären Bande in Jerusalem.
Gibt es irgendwelche Besonderheiten über Euch zu wissen? Was seid Ihr von Beruf?
Ich bin der Erstgeborene und einzige Sohn des Célestin de Foix und sein Knappe.
9) Was ist Euer Begehr in unserem Königreich?
Ich begleite meinen Vater in das Heilige Land, weil er der einzige ist, der mir einen Grund zum Leben gibt. Ich möchte das ändern. Auch möchte ich meiner Heimat fern bleiben, bis ich mich bereit fühle, zurück zu kehren.
10) Wer ist Euer Gesicht?
Sebastian Ströbel
Post:
Ich treibe meinen Schimmel hinter meinem Vater an. Wir reiten schon lange nicht mehr nebeneinander, wenn wir nichts zu bereden haben. Und das kam des Öfteren vor. Die Reise war lang, sie bot viel Gesprächsstoff, und viel Zeit, um über Vergangenes oder Bevorstehendes zu sprechen, doch es kam der Punkt, an dem man sich nur noch im Kreis drehte, und ich wollte mich nicht ständig wiederholen, aus Rücksicht auf meinen Vater. Die Erwartung auf ein neues Leben im Heiligen Land, die mein Vater besaß, teilte ich nicht wirklich, jedoch befand es sich in meiner Verantwortung, ihn zu begleiten, und ihn nicht alleine auf diese Reise gehen zu lassen.
Und es hielt mich selbst auch nicht mehr viel in meiner Heimat, nun, da Mutter tot und meine Bindung nach Zuhause praktisch nichtig wurde. Ich war mir bewusst, dass ich und mein Vater das Lehen alleine ließen, aber einer von uns würde wohl eines Tages zurückkehren, um ein Leben zu leben, welches uns bestimmt war.
Seitdem wir das Boot verließen ging es mir von Mal zu Mal besser, es gab viel neues zu sehen, und ich war positiv überrascht, wie gut es war, eine Abwechslung zum Gebirge zu bekommen, und der Gedanke daran, länger hier zu bleiben, gefiel mir. Es war wie ein Oase an Wissen, die sich mir anbot. Ich musste nur so weit kommen, dass ich ihre Hand ergreifen kann, und dies bedeutete, es nach Jerusalem zu schaffen, und Fuß zu fassen.
Dieser Träge ritt nagt jedoch an mir. Es ist zu still, das Klima zu heiß, auch, wenn es derzeit zu vertragen war. Zwar würde ich hier wohl keinen Schnee sehen, dachte ich, aber das wäre auch besser so. Mutter liebte Schnee, so wie ich auch, und jede Hilfe, die mich nicht an sie erinnerte, war willkommen.
Ich spürte, wie es feucht um meine Augen wurde, dabei... dabei habe ich doch gar nicht an sie gedacht! Schnell wischte ich mir die Tränen aus den Augen, und sah zur Seite, dort, wo Constantine neben mir her lief. Er hatte es nicht gesehen, was mich unheimlich erleichterte. Er kannte mich kaum, und er mich ebenso wenig, denn es verband uns praktisch nichts, aber ich sollte ihm auch nicht die falsche Fläche bieten, auf der er mich kennen lernen würde.
Wie lange war es noch bis nach Jerusalem? Ich hielt es nicht mehr aus, ich brauchte Beschäftigung... Bücher... oder zumindest eine andere Sicht als diese öde Landschaft, die sich immer aufs neue Wiederholte...
