Aufbau von Kreuzfahrerburgen

    • Offizieller Beitrag

    Guten Morgen,
    Ich habe gerade etwas gelesen, was mir noch nicht so richtig bekannt war und ich dachte mir ich teile das mit euch. :)


    Die Kreuzfahrerburgen, vor allem die früheren Bauten zu unserer Zeit, kann man sich im wesentlichen als französisch/englischen Donjon vorstellen. Dies ist ein rechteckiger Wohnturm aus Stein mit ziemlich großer Grundfläche (ca. 15 x 15 Meter). Dieser Turm besaß meistens zwei oder drei Stockwerke, mit stark eingewölbten Zwischendecken aus Stein. Der Eingang lag nicht unten, sondern im ersten Stock und war von außen über eine gemauerte Treppe oder auch nur über eine Leiter erreichbar. Meistens befand sich in diesem Stockwerk dann die große Halle, während es in dem Stockwerk darunter (welches von außen nicht zu erreichen war) Gewölbe gab, die als Lager oder Kerker dienten. Ein Stockwerk über der Halle gab es dann Wohnräume für den Burgherren und seine Familie. Das ganze wurde manchmal noch von zusätzlichen Nebengebäuden umgeben und von einer Ringmauer eingeschlossen. Manchmal stand der Donjon aber auch alleine.


    Das ganze ist erwähnenswert, weil wir in Deutschland eigentlich keine Donjons kennen und ein etwas anderes Bild von einer Burg haben. Die Burgen im Heiligen römischen Reich wurden eher gebaut um kleineren Angriffen standzuhalten und mussten selten mit einem Angriff von größeren Armeen rechnen. Außerdem war auch der Burgherr meistens nicht in der Lage seine Burg mit massenhaft Waffenknechten auszustatten. Daher waren die Burgen kleiner und es wurden keine so riesigen Türme errichtet, wie in Frankreich oder England. Meistens lebte man auch nicht in dem Hauptturm (Bergfried) einer Burg, sondern in einem Palais. Da aber natürlich die Kreuzfahrer vornehmlich aus Frankreich kamen (und man im Heiligen Land ebenfalls mit Belagerungen durch große Feindesgruppen rechnen musste), errichteten die Normannen und die Franzosen im Heiligen Land zahlreiche Donjons, nachdem sie angekommen waren. Diese Wehr- und Wohntürme waren leicht zu bauen und leicht zu verteidigen und boten einem eine sichere Heimstatt. Der Davidsturm ist ein Beispiel für so einen Donjon. :)


    Bisher habe ich nie so richtig verstanden wie die Kreuzfahrerburgen zu unserer Zeit aussahen, aber diese Information hat mir nun geholfen. :)


    Allgemein scheint ein Turm mit recht großer Grundfläche und dicken Mauern zu unserer Zeit das bevorzugte Element der Verteidigung gewesen zu sein. Ringmauern und Nebengebäude waren dann Luxus.

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    Seine fürstliche Gnaden Guillaume de Bures, Fürst von Tiberias und Herr von Jericho
    Ehemann der Catherine de Grenier
    Adliger von Jerusalem
    Ritter, Konstabler von Jerusalem

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