Helmzier/Helmbusch

  • Das hier beschäftigt mich schon länger und ich dachte ich eröffne mal einen netten Diskussionsthread im Geschichtsforum, vielleicht weiß ja jemand mehr, als ich. :)


    Jeder weiß ja, dass römische Offiziere und zum Teil auch Soldaten eine Helmzier aus Rosshaar, oder Federn, am Helm getragen haben. Was auch bekannt ist, ist das man so ab dem 13. Jhd begonnen hat, auf dem Topfhelm noch eine Helmzier zu tragen, das war dann ein steigender Adler, oder irgend sowas. So sah das aus: Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen. (Quelle: Wikipedia)


    Soweit ich weiß wurde dieses "Helmkleinod" aber nur bei Turnieren verwendet.


    Naja und ich frage mich nun, ob man seinen Helm zu unserer Zeit auch schon irgendwie geschmückt hat. Auf den Nasalhelmen, den typischen Ritterhelmen unserer Zeit, sind keine Vorrichtungen zu sehen, an denen man eine Helmzier befestigen könnte. Ich habe auch bisher noch nie auf einer historischen Darstellung oder in einem historischen Film einen hochmittelalterlichen Ritter mit Nasalhelm und Helmzier gesehen.


    Allerdings sagt man über Gottfried V von Anjou, den Sohn Fulkos, dass er einen Ginsterzweig als Helmzier getragen hat und dass sich daher der Name seines Hauses "Plantagenet" ableitet. Nun frage ich mich, wo und warum hat der einen Ginsterzweig am Helm gehabt?


    Naja, wenn jemand Ideen hat, dann nur zu. :D

  • Ich habe schon öfter gelesen, dass Helmzier häufig bei Turnieren getragen wurde. :)
    Schwäne, etc. Ziemlich pompös sogar, wenn man den Bildern glauben kann - es gibt also durchaus Überlieferungen.

  • Ich könnte mir vorstellen, dass er den Ginster als Erkennungszeichen trug, da es ja nichtmal sicher ist, dass Gottfried als vermeintlicher erster Wappenträger sein Wappen auch wirklich verwendet hat. Mit einem Band dürften die Befestigung recht einfach gewesen sein denke ich mir.
    Die Waliser jedenfalls steckten sich auch irgendwann mal als Erkennungszeichen Lauch an die Helme, daher ist der Lauch ein Symbol von Wales, aber mehr weiß ich zu dem Thema auch nicht. Wobei fehlende Abbildungen oder archäologische Beweise von Helmzier in unserer Zeit wohl darauf hinweisen, dass es eher keine gab :)

    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen. Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen. Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.
    Seine Gnaden Balian von Ibelin, Baron von Ibelin und Herr von Ramla
    Adliger von Jerusalem
    Ritter, Konstabler der Grafschaft Jaffa

  • Solche Helmzier, wie du sie beschrieben hast Khamsin, wurde wirklich nur bei Turnieren getragen, um dort möglichst großen Eindruck zu machen. Für eine Schlacht ist so ein Helmkleindod viel zu unpraktisch. Mal ehrlich, wer möchte mit so einem Ding auf dem Kopf stundenlang kämpfen? Die typischen Nasenhelme, wie sie in unserer Zeit weit verbreitet waren, konnten wohl keine Helmzier aufweisen. Jedenfalls ist mir nichts dergleichen untergekommen, als ich mal ein Referat über die Rüstkleidung des Mittelalters gehalten habe.


    Was möglich ist, dass man sich bunte Bänder um den Topfhelm gebunden hat und diese dann hinter einem herflatterten, wenn man auf einen Feindzupreschte. Genau so wie es möglich ist sich Ginster oder Lauch mit einem Band an den Helm zu binden. So auf Anhieb kann ich jetzt auch nicht sagen, warum es ausgerechnet Ginster war. Entweder wurde der Pflanze damals eine bestimmte Wirkung zugeschrieben, etwa eine schützende, von welcher der Träger profitieren wollte, oder er hatte persönliche Gründe diese Pflanze als Hemzier zu wählen.

    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen. Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen. Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen. Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.
    Seine Gnaden Romain du Puy, Baron von Oultrejordain
    Ehemann der Eleonora von Jaffa
    Adliger von Jerusalem
    Ritter, Seneschall von Jerusalem

  • Helmziere, die in der Schlacht getragen wurden, verbinde ich in erster Linie mit den Deutschrittern - die für unsere Zeit leider zu früh sind. Dafür trugen die auf ihren Helmen Teile, die Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen. Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen. Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen. Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen.. Für das 12. Jahrhundert ist es leider etwas zu früh, dass solche Sachen normal sind, denke ich :( Die Helme haben sich (mit ein paar modernen Ausnahmen, die schon Visoren hatten) kaum seit Hastings weiterentwickelt. Wobei das keine Trendsetter davon abhalten sollte, das zu machen :D

  • Ja, die Deutschritter waren schon echt cool mit ihren Hörnern. :whistling: Vielleicht erfindet Edmund, als Deutscher, ja mal sowas. ^^


    Aber nein, ich glaube sowas sähe mit einem Nasalhelm zu sehr nach Barbar aus. ^^


    Ich dachte halt, so ein Nasalhelm unterscheidet sich ja in der Theorie nicht so sehr von einem Spätantiken Bitte melden Sie sich an, um diesen Link zu sehen. , welche ja auch manchmal eine Helmzier aus Pferdehaar hatten und es hat mich gewundert, dass die mittelalterlichen Herren so komplett auf Prunk am Helm verzichtet haben. Wobei die Variante mit den Bändern natürlich noch eine Option ist.



    Was die Ausrüstung im Krieg angeht, scheint man in unserer Zeit wirklich vor allem wert auf das praktische und nicht auf das dekorative Element gelegt zu haben. (autsch)


    Schnödes Kettenhemd, Waffenrock und dann noch ein schmuckloser Deckel für den Kopf. ^^

  • Zitat

    ....dann noch ein schmuckloser Deckel für den Kopf. ^^


    Jetzt ist mir klar warum es darunter ab und zu kocht und brodelt, Hirn weich gekocht (autsch)

    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen. Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.
    Ihre Gnaden Flore Geneviève d'Hébron, Herrin von Beth Gibelin
    Ehefrau des Laurentin de Grenier
    Adlige von Jerusalem

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!