Huhu
Ich dachte mir wir machen mal Aufklärung.
Mir fällt das jetzt grad wegen Godefroy & Phillippe auf .
Ist kein anprangern, wirklich nicht! Manche ID's sind ja so treudoof, meine Catherine selber ja auch, aber ich möchte trotzdem kurz was klarstellen, falls das manchen sim-off nicht bewusst sein sollte.
Es geht um die Hochzeit von Phillippe, einem adligen Bastard und Cecile, einer Bürgerlichen. Dass die grundlegend stattfinden kann/soll/darf mal ganz außen vor, das haben wir ja schon vor langer Zeit bejaht und wir werden das auch glaubhaft hinkriegen, wenn es so weit ist/die Spieler es wollen, auch darum nicht.
Mir geht es um die Selbstverständlichkeit von nicht standesgemäßen Ehen. Das wird hier alles ein bisschen zu selbstverständlich hingenommen und darum wollte ich nur mal informieren.
Innerhalb des Adels, des zweiten Standes (Wehrstands) wurde schon zuweilen ziemlich auf die Existenz des Ehepartners geachtet. Eigentlich war es bspw. undenkbar, dass eine Grafentochter einen Aftervasallen heiratet oder andersrum (Beispiel Gérard & Isabelle), was wir hier ja schon aufgrund der Spielbarkeit ein bisschen aufgeweicht haben.
Allerdings bin ich als Spielerin von Isabelle, nur als kleine Anmerkung, hier auch sehr dankbar, wenn die Leute sich über solches Verhalten aufregen und das eben nicht als gottgegeben hinnehmen, dass so eine Ehe zustande kommt. Isabelle ist nämlich alles andere als standesgemäß für Gérard und ohne die "Erpressung" wäre die Ehe auch nie zustande gekommen. Aber wieder zum eigentlichen Thema.
Dass nun jemand aus dem zweiten Stand (Adel) jemanden aus dem dritten Stand (Volk) heiratet sollte eigentlich absolut verpönt sein. Es ist möglich, kam auch vor, aber es ist schlichtweg verpönt. Was bei Phillippe mildernd hinzukommt ist, dass er Bastard ist - aber der alteingesessene und erzogene Adel sollte da eigentlich echt wenigstens schockiert sein. Bei Catherine hab ich es mir verbissen, weil sie Cecile schrecklich gern hat und auf der Seite der Schwächeren ist. Wäre Cecile die Adlige und Phillippe der Bürgerliche würde sie da ganz anders reagieren, da auch sie sehr auf Standesbewusstsein pocht.
Das hat auch nicht viel mit Politik oder nicht Politik zu tun. Natürlich gehen zu allem Überfluss auch noch Geld, Einfluss und Lehen für die Bures flöten, aber vor allem passt so ein Verhalten nicht ins standesbewusste Denken. Phillippe ist als Pöbel aufgewachsen, dass der das nicht kapiert ist absolut legitim - bloß er kapierts ja sogar, nachdem er nen Einlauf gekriegt hat. Find ich sehr spannendes Rollenspiel dieses hin- und her, gefällt mir gut und ich lese da gern mit!
Aber es wär toll, wenn das Umfeld auch entsprechend reagiert. Gut, Godefroy ist ein kleiner, harmoniebedürftiger Diener der Liebe, der arme Kerl lässt ja nicht mal bei Theodora locker, aber bewusst sein sollte ihm die Undenkbarkeit der ganzen Sache schon. Wie eben erwähnt: Es geht ja nicht bloß ums Geld, sondern vor allem um Prestige. Die Bures sind die wichtigste Familie des Reiches neben den Greniers und auch die arrangierte, nun augfelöste Ehe von Cat und Robert de Merle, einem einfachen Aftervasallen, war nicht wirklich standesgemäß und ja nur durch Gautiers manipulativen Egoismus erklärbar. Aber selbst das ist nicht so "fatal" wie Phillippe und Cecile. Einen Skandal werden die beiden so oder so auslösen, auch wenn die Bures im Allgemeinen als toleranter als andere Adelsfamilien gelten.
Liebe spielt im MA einfach keine große Rolle. Ich versteh wenn das im einzelnen Rollenspiel anders sein soll und ich mag solches RP auch sehr gern, führs ja auch selbst - aber die Stände sollten immer Berücksichtigung finden. Das ist einfach ein enormer Faktor in der Ehepolitik.
Um zum Beispiel "Frau ist mächtiger als Mann" oder "Agnes und Baudouin" zu kommen: Guillaume hat Hebron noch einen Gefallen geschuldet und wollte Baudi ja auch ablehnen. Baudi hat Nachdruck erzeugt. Aber die Ehe ist trotzdem standesgemäß. Zu unserer Zeit und ganz besonders in Jerusalem gab es viel zu viele Frauen und viel zu wenig geeignete Männer. Männer waren in einer Ehe wertvoller, weshalb da vermutlich auch durchaus die Stände der Frauen höher sein konnten als die der Männer. Es gab in Jerusalem viele Ehen in der Größenordnung Hebron/Bures, bis zur Eroberung durch Saladin. Ist übrigens auch der einzige Grund, aus dem ich mich zu Guérin und Catherine habe breitschlagen lassen, denn zu einer anderen Zeit an einem anderen Ort wäre auch die Verbindung undenkbar gewesen. Aber eben nicht bei uns.
Kurz: 2. Stand + 2 Stand = Okay, solange Kronvasallen unter sich und Aftervasallen unter sich bleiben.
3. Stand + 3. Stand = Okay, aber es muss vom Stand der Familie aus nachvollziehbar sein (Ioncatella + Lublinski wäre sehr unwahrscheinlich)
2. Stand + 3. Stand = Geht gar nicht (nur bei uns :D). Ist halt von der Gesellschaft verpönt.
Frauen sind grundsätzlich etwas weniger wertig als Männer zu sehen. Es gab viele Väter schöner Töchter die ihre Tochter alle an einen Mann bringen wollten. Wer am meisten geboten hat, wurde seine Tochter dann los.
und Liebesheiraten gab es durchaus, aber "eigentlich" muss das Drumherum trotzdem passen.
So, wie gesagt, ist echt kein Gemecker. Aber ich wollte nur drauf hinweisen, falls es jemandem einfach nicht so ganz klar war.